Frischgebackene Eltern machen sich über alles Gedanken, was mit dem Baby zu tun hat. Warum es schreit, ab wann der Zwerg nach draußen darf und welche Gefahren beim Spaziergang lauern, sind nur einige wichtige Fragen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Der erste Spaziergang: Eltern und Baby on tour
Hebammen und Kinderärzte haben ebenso viele Tipps für den Umgang mit dem Baby wie das Internet auf seinen diversen Ratgeberseiten. Doch das Thema „Sicherer Spaziergang mit dem Baby“ kommt hier immer wieder zu kurz. Daher ist es an der Zeit, Eltern einige wichtige Fragen zu beantworten.
Ab wann darf das Baby nach draußen?
Es gibt Mütter, die das Baby bereits am Nachmittag mit nach draußen nehmen, wenn es am Morgen geboren wurde und beide das Geburtshaus bereits wieder verlassen haben oder sogar zu Hause entbunden wurde. Solche Extremfälle sind allerdings selten. Doch Hebammen haben dazu nichts einzuwenden! Es tut dem Baby gut, so früh wie möglich nach draußen zu gehen und das kann, wenn es das Wetter zulässt, gern am nächsten Tag nach der Geburt sein.
Im besten Fall bekommt das Kleine ein wenig Sonne ab, was übrigens täglich möglich sein sollte. Denn damit wird die gefürchtete Neugeborenen-Gelbsucht verhindert, die von Ärzten im Krankenhaus behandelt werden muss. Das Sonnenlicht hilft dem Körper nämlich dabei, das in der Schwangerschaft angesammelte Bilirubin abzubauen, was die Gelbfärbung des Kindes verursacht.
Eine nicht behandelte Neugeborenen-Gelbsucht kann schwere gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Im besten Fall wird dieses Problem durch regelmäßige Spaziergänge an frischer Luft verhindert.
Wie lange darf das Baby nach draußen?
Hierfür gibt es keine Grenzen, solange das Wetter mitspielt. An einem lauen Frühlingstag kann das Kleine auch den ganzen Tag draußen sein. Mama könnte sogar draußen stillen und geht mit dem Zwerg nur zum Wickeln nach drinnen.
An einem nasskalten Herbsttag hingegen wird das Baby besser nur zum Spaziergang mit nach draußen genommen, ein bis zwei Stunden jeweils am Vor- und am Nachmittag sind dann ausreichend. Auch bei Minusgraden sollte das Kleine nicht zu lange draußen bleiben.
Die Atemwege sind kurz und die Luft wird auf ihrem Weg bis in die Lunge nur wenig erwärmt. Um das Atmungssystem nicht zu überlasten und schlimmstenfalls eine Erkältung zu begünstigen, sollte das Kleine lieber nur wenige Minuten bis zu einer halben Stunde nach draußen.
Dann gilt: Lieber ein wenig öfter nach draußen gehen und dafür die „Spaziereinheiten“ kürzer gestalten. Auch im Sommer ist es gefährlich, zu lange draußen zu sein, weil der kleine Babykörper leicht überhitzen kann. Lieber ab und zu im kühlen Haus bleiben bzw. nur vormittags vor 10:00 und nachmittags nach 16:00 Uhr nach draußen gehen.
Will das Kind nach draußen, wenn es schreit?
Ein Baby schreit noch nicht, weil es nach draußen will. Es hat kein Bedürfnis, sich in der Natur zu bewegen, zu spielen und zu toben. Doch es hat tausend andere Gründe, warum es schreit! Viele Eltern treibt das zur Verzweiflung, wollen sie dem Zwerg doch jeden Wunsch von den Augen ablesen und müssen dann erleben, dass sie genau daran scheitern. Nun heißt es: Ruhe bewahren und auf Ursachenforschung gehen.
Kinderärzte weisen auch gern darauf hin, dass Eltern Babys bloß nicht schütteln, was in vielen Fällen eine wahre Verzweiflungstat ist. Sollte das Kleine dadurch wirklich ruhiger werden, dann nur, weil es einen Schaden erlitten hat. Es besteht Todesgefahr durch Schütteln! Übrigens ist es völlig normal, wenn auch gesunde Kinder täglich schreien.
Nicht immer lässt sich die Ursache wie eine volle Windel, Hunger, Durst, Langeweile oder der Wunsch nach Nähe finden. Ebenso, wie ein Erwachsener schlechte Laune haben kann, kann auch ein Baby in ein emotionales Tief fallen und macht seinem unbegründeten Ärger schreiend Luft.
Mit dem Baby spazieren gehen: Es locken Stadt und Natur
Wohin können Eltern mit dem Baby bloß gehen? Anfangs sind die Ideen noch vielfältig, doch im Laufe der ersten Wochen zeigt sich, ob die Umgebung „babytauglich“ ist oder nicht. Was anfangs wie ein schönes Spaziergelände gewirkt hat, wird schnell langweilig oder ist nicht nutzbar.
Lieber in die Natur oder in der Stadt unterwegs?
Dies ist natürlich vor allem eine Frage des Wohnortes. Wer auf dem Land lebt, wird das Baby höchstens zum Einkaufen mitnehmen und dann selten in der Stadt spazieren gehen. Umgekehrt fahren viele junge Eltern mit dem Baby aufs Land, um dort fernab des Verkehrslärms einige Stunden in ruhiger Umgebung zu spazieren.
Beides ist okay! Wer in der Großstadt wohnt, sollte allerdings die Umgebung stark befahrener Hauptstraßen meiden, denn die Abgasbelastung ist hier sehr hoch und schädlich für das Kleine.
Tipp: Es muss nicht immer ein Spaziergang sein, damit der Zwerg frische Luft bekommt! Auch das gemeinsame Kuscheln auf der Krabbeldecke im Schatten kann sehr schön sein. Viele Kinder schlafen überdies im Kinderwagen an frischer Luft bestens und müssen lediglich ein wenig eingeschuckelt werden. So hat Mama Zeit für andere Dinge und der Zwerg ist dennoch draußen.
Lieber mit dem Tragetuch oder mit dem Kinderwagen unterwegs?
Wer auf dem Land wohnt und keinen Gehweg hat, der vernünftig mit dem Kinderwagen befahrbar ist, wird sicherlich eher zum Tragetuch greifen. Viele Kinder schlafen sehr gern darin und lieben es, an Mamas oder Papas Bauch hin- und hergeschuckelt zu werden. Auch Feld- und Waldwege sind damit besser zu begehen, zumal viele Kinderwagen für derartige Beanspruchungen gar nicht ausgelegt sind.
Das Tragetuch wird auch von Hebammen als Hilfe für überforderte Eltern empfohlen, wenn sich das Kleine gar nicht beruhigen lassen will. Der Kinderwagen hingegen befreit die Eltern von dem wachsenden Gewicht des Kindes und eignet sich auch sehr gut, wenn Mama wieder in Form kommen will.
Joggen ist mit dem Kinderwagen sehr gut möglich! Wer in der Stadt unterwegs ist und Busse und Bahnen nutzen möchte, kommt aber auch mit dem Tragetuch besser voran.
Draußen sicher unterwegs: Gefahren lauern überall
Draußen gibt es viele Gefahren: Sonne, Wind und Ungeziefern lauern den Zwergen auf, die doch noch so empfindlich auf alle Umweltreize reagieren. Eltern können jedoch mit diesen kleinen Tipps vorsorgen.
Wie kann ich das Kind vor Zecken und Stechinsekten schützen?
Angesichts der wachsenden Gefahren für Kinder durch Zecken ist dies eine berechtigte Frage. Nur können Kleinkinder noch nicht gegen FSME geimpft werden, gegen Borreliose gibt es gar keinen Impfstoff.
Ein Zeckenschutzmittel kommt auch nicht infrage! Daher: Liegt das Kleine auf der Krabbeldecke, sollte die Decke nicht gerade im hohen Gras abgelegt werden. Besser ein wenig großflächiger den Rasen darum mähen oder im Park auf ohnehin sehr kurze Grasstellen ausweichen.
Zu Hause das Kleine unbedingt auf Zecken untersuchen und diese ggf. entfernen! Gegen Stechinsekten hilft nur ein Fliegenschutznetz, das über den Kinderwagen gespannt wird.
Wie schütze ich das Baby vor Sonnenbrand?
Sonnenschutzmilch ist meist erst für Kinder ab sechs Monaten oder sogar erst ab einem Jahr geeignet. Jüngere Kinder gehören gar nicht in die Sonne!
Der Kinderwagen muss einen Sonnenschirm bekommen, außerdem sollte er nur im Schatten stehen. Auch bei Spaziergängen ist wichtig, dass diese nicht in praller Sonne stattfinden, denn das Innere des Wagens kann sich sehr stark aufheizen.
Wer mit dem Baby auf der Krabbeldecke liegen möchte, sollte diese unbedingt im Schatten ablegen. Vorsicht: Auch die Frühlingssonne ist sehr intensiv und kann schwere Sonnenbrände auf empfindlicher Babyhaut verursachen!