Viele Eltern nutzen die Angebote der Schwimmbäder zum Babyschwimmen. Dabei gibt es zwar auch umstrittene Methoden, mit denen das Kind ans Wasser herangeführt wird. Doch zumeist handelt es sich um einen Riesenspaß.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Pack die Badehose ein: Die richtige Vorbereitung ist alles
Um mit dem eigenen Baby oder Kleinkind zum ersten Schwimmen zu gehen, braucht es mehr als nur die Badehose, die bei den Zwergen ohnehin in einer Schwimmwindel besteht. Eltern sollten sich gut vorbereiten, damit das Baby wirklich Freude am Wasser hat. Dazu zählt auch, dass es warm genug sein muss. Ein Blick auf die Temperaturen in den Babybecken der verschiedenen Schwimmbäder ist daher ratsam. Auch für die Zeit nach dem Planschen sollten Eltern vorsorgen und einen kuscheligen Bademantel kaufen. Ist dieser aus hochwertigem Frottier (100 Prozent Baumwolle), ist er kuschelig und flauschig. Ideal für die Nachwuchs-Wasserratten!
Ab welchem Alter ist der Schwimmunterricht zu empfehlen?
Kinder ab zwei Jahren können bereits lernen, wie man sich am Beckenrand festhält, um sich selbst über Wasser zu halten. Auch das einfache Hundepaddeln ist in dem Alter bereits erlernbar.
och von einem wirklichen Schwimmenlernen kann hier noch nicht die Rede sein.
Experten gehen davon aus, dass das Erlernen der richtigen Schwimmbewegungen kaum vor dem vierten Lebensjahr möglich ist.
Bis dahin können die Kleinen Arme und Beine noch nicht wirklich im Takt bewegen und diese richtig koordinieren.
Beim Kleinkindschwimmen wird es sich daher vor allem um ein Planschen handeln, bei dem der Spaß und die Bindung an die Eltern im Vordergrund stehen.
Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Kinder, die beim Babyschwimmen waren, später erfolgreichere oder sicherere Schwimmer werden.
Die folgende Zeitleiste kann als ungefähre Orientierung dienen:
- Ab dem dritten Lebensmonat
Die Kleinen können zum Babyschwimmen haben dort mit Mama oder Papa Spaß bei der Wassergewöhnung. - Ab dem zweiten Lebensjahr
Das Kleinkinderschwimmen beginnt und es ist bereits möglich, erste Strecken zu schwimmen. Dies geschieht meist über das Hundepaddeln, mit dem aber noch kein sicheres Schwimmen über längere Zeit möglich ist. - Ab dem vierten Lebensjahr
Der erste Schwimmunterricht kann erfolgen. Das Ziel: das Ablegen des Seepferdchen-Abzeichens.
Verschiedene Methoden der Wassergewöhnung für Kleinkinder
Ganz zu Anfang stehen die ersten spielerischen Übungen im Wasser. Nicht selten singt die ganze Gruppe, es wird geklatscht und erzählt. Die Babys sollen einfach nur Spaß haben und sich langsam an das Wasser gewöhnen. Sie blubbern dort und lernen, ihre Atmung zu regulieren. Später folgen dann erste Wasserspiele. Größere Kinder, die bereits schwimmen können, beginnen mit dem Springen vom Beckenrand und mit dem ersten Tauchen. Dieses ist auch schon vor dem wirklichen Schwimmen möglich, wenn sich das Kind beispielsweise am Beckenrand festhält und nur den Kopf unter Wasser taucht.
Diese Methode des langsamen Heranführens steht im Kontrast zur umstrittenen Infant Swimming Resource aus den USA. Dabei werden Babys, die noch keine sechs Monate als sind, aus einem Meter Höhe ins Wasser geworfen. Nach sechs Wochen täglichen Trainings haben sie meist gelernt, sich selbst auf den Rücken zu drehen und an die Wasseroberfläche zu gelangen.
Sie sollen sich damit im Notfall selbst retten können. Ob Eltern das Risiko, dass das Kind dadurch ein lebenslanges Trauma erleidet, eingehen wollen, müssen sie selbst entscheiden. Die Experten von der DLRG sehen die Methode auf jeden Fall kritisch, zumal es keine Belege gibt, dass die betreffenden Kinder in einer Notsituation wirklich adäquat reagieren können.
Wichtiges zur Vorbereitung des ersten Baby- oder Kleinkindschwimmens
Babys und Kleinkinder genießen den spielerischen Umgang mit dem Wasser meist. Mit der richtigen und vor allem individuellen Herangehensweise wird ihnen die Angst vor dem Element Wasser genommen. Wichtig ist dafür aber die richtige Vorbereitung, damit der Spaß im kühlen Nass beginnen kann.
Eltern sollten sich daher nicht nur mit dem Ablauf der einzelnen Kurse sowie mit den Kursinhalten befassen, sondern auch die Dinge im Blick haben, die sie selbst beeinflussen können:
- Wassertemperatur
Das Babybecken sollte mindestens 32 bis 34 °C haben. Je jünger das Kind ist, desto wärmer sollte das Wasser sein. Das Kleine soll sich schließlich wohlfühlen und nicht frieren! - Lufttemperatur
Jeder weiß, wie kühl sich nasse Haut anfühlt und wie sehr diese den Körper auskühlt. Die Lufttemperatur sollte beim Babyschwimmen daher mindestens 30 °C betragen. - Schwimmwindel
Aus hygienischen Gründen sollten die Babys und Kleinkinder eine Schwimmwindel tragen, sofern sie ihre Blase noch nicht selbst kontrollieren können. Gerade im Wasser geht schnell mal was daneben, daher sind Schwimmwindeln teilweise auch für Kinder mit zwei Jahren noch empfehlenswert. Wichtig: Auf die geeignete Größe achten, denn das Kleine soll sich möglichst frei bewegen können und nicht eingeengt werden. - Spielzeug
Geht es darum, Spielzeug aus dem Wasser zu angeln, muss auch dieses kindgerecht sein. Es soll sich leicht greifen lassen und muss entsprechend der Handgröße des Kindes ausgewählt werden. - Handtuch und Bademantel
Beides sollte vorhanden sein, vor allem, wenn Eltern und Kind mehrfach ins Wasser gehen. Kein Kind möchte beim zweiten Abtrocknen ein nasses Handtuch haben! Ein hochwertiger Bademantel aus Frottier ist hierbei sehr empfehlenswert. Er leitet die Feuchtigkeit nach außen, ist kuschelig und weich. Am besten, der Bademantel verfügt zusätzlich über eine Kapuze, so bleibt auch das Köpfchen des Kindes schön warm und trocknet schnell. Gerade über den Kopf verlieren die Kleinen viel Wärme! - Essen und Trinken
Zu einem schönen Badeausflug gehört natürlich etwas zu essen und zu trinken. Wird das Baby noch gestillt und ist es mit der Mama im Schwimmbad, ist das kein Problem. Ansonsten bitte daran denken, dass das mitgebrachte Fläschchen warm sein sollte. Nötig wird die Mitnahme von Verpflegung aber nur bei einer längeren Dauer des Planschvergnügens. Wer in der Nähe wohnt und nur zum Babyschwimmen in die Schwimmhalle geht, riskiert nicht gleich ein hungriges Baby.
Nach dem Schwimmen ist vor dem Schwimmen
Für das Baby ist alles eine Einheit und das Kleine soll sich nicht nur beim Planschen wohlfühlen, sondern auch danach. Wichtig: Wer Kinder zielgerichtet an das Medium Wasser heranführen möchte, sollte zudem gegenüber dem eigentlichen Schwimmkurs skeptisch sein.
Der Trainer sollte mit Kindern und Eltern umgehen können und auch Verständnis dafür haben, wenn ein Kind noch Angst hat. Nur eine behutsame Wassergewöhnung ist wirklich empfehlenswert.
Zudem sollten im Kurs nicht mehr als zehn Teilnehmer sein. Die Anwesenheit eines Rettungsschwimmers ist darüber hinaus wichtig.
Eltern und Kind verlassen das Wasser
Nach dem Planschen oder ersten Schwimmen kann sich das Kind im kuscheligen Bademantel erholen. Ist nur eine Pause geplant, darf es sich ein wenig ausruhen, eine Kleinigkeit knabbern und etwas trinken (damit bitte vorsichtig sein!). Erholungspausen sind wichtig, damit sich das Kind nicht überfordert fühlt.
In der Zeit können größere Kinder auch etwas spielen. Die Kinder können zusammen toben und teilweise unter Aufsicht planschen, rutschen oder Wasserspiele machen. Bei sehr kleinen Kindern und insbesondere beim Babyschwimmen wird eine solche Pause nur selten gemacht, das Ende der Wasserzeit ist auch das Ende der Kursstunde.
Jetzt heißt es: warm bleiben, kuscheln und die Zeit genießen. Eltern sollten mit dem Kleinkind nun nach Hause fahren, ein Spaziergang an der frischen Luft ist nach dem Besuch im Schwimmbad auch im Frühling wegen der Erkältungsgefahr nicht zu empfehlen. Zu Hause heißt es dann sicherlich erst einmal schlafen und das Erlebte in Ruhe verarbeiten. Mit einem positiven Abschluss des Baby- oder Kleinkindschwimmens sieht das Kleine dem nächsten Termin sicherlich erwartungsvoll entgegen!