Die Wahl des Vornamens ist für die meisten Eltern eine große Herausforderung, über die sie sich viele Gedanken machen. Raja gehört sicher zu den ausgefalleneren Namen. Neben beliebten Klassikern gibt es wunderschöne Insidertipps und unverwechselbare Namen
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Raja: Insidertipps helfen bei der Wahl des Vornamens
Die Wahl des Vornamens ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die Eltern für sich und ihr Kind treffen. Der Name wird das Kind sein ganzes Leben begleiten und beeinflussen, wie es von anderen Menschen jetzt, während der Schulzeit und auch im späteren Leben eingeschätzt wird. Seit der Diskussion um die Vorurteile, mit denen sich Kinder auseinandersetzen müssen, die auf Modenamen wie Kevin oder Chantal getauft wurden, überlegen viele werdende Eltern noch genauer, welche Auswirkung die Namensgebung auf das Leben ihres Kindes haben wird.
So ist es nicht verwunderlich, dass man in den aktuellen Top-10-Listen der Mädchen- und Jungennamen keine ausgefallenen oder besonders modischen Namen findet. Die meisten Eltern entscheiden sich für zeitlose Vornamen, die beim Umfeld weder jetzt noch später negative Reaktionen hervorrufen werden.
Manche Eltern möchten jedoch mit der Namenswahl ein Statement setzen und wählen einen extravaganten Vornamen, der vom Klang zeitlos ist, wie der wunderschöne Mädchenname Raja.
Die beliebtesten Mädchenvornamen 2019 sind in Deutschland:
- Emma
- Mia
- Hanna / Hannah
- Emilia
- Lina
- Mila
- Lea / Leah
- Sophia / Sofia
- Emily / Emilie
- Marie
Folgende Jungennamen sind 2019 die Favoriten der Eltern:
- Ben
- Jonas
- Paul
- Henry / Henri
- Fynn / Finn
- Leon
- Felix
- Elias
- Luis / Louis
- Noah
Warum sind die aktuellen Namensfavoriten so beliebt?
Obwohl Individualität in unserer Gesellschaft so wichtig ist wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit, entscheiden sich die meisten Eltern für beliebte Vornamen. Wählen Eltern ausgefallene Vornamen wie Raja für ein Mädchen oder Samu für einen Jungen sind diese meist ebenfalls eher kurz und schlicht.
Der Blick in die Top-10-Liste lässt Eltern oft erschrecken, denn sie befürchten, dass es zu viele gleichnamige Kinder in der Schulklasse geben wird und das eigene Kind sich als eines von vielen und nicht als einzigartiges Individuum fühlt.
Studien haben ergeben, dass Kinder weit weniger kompliziert denken als ihre besorgten Eltern. Den meisten Kindern ist es wesentlich lieber, einen beliebten Namen zu tragen, als jedes Mal den Namen buchstabieren zu müssen, weil er fremdländisch klingt oder extrem außergewöhnlich ist.
Darüber hinaus werden selbst die beliebtesten Namen (derzeit Ben und Emma) weitaus seltener vergeben, als die beliebtesten Namen in der Generation der Eltern oder Großeltern. Die Vielfalt ist heute sehr viel größer, sodass nur zwei Prozent der Jungen eines Jahrgangs den Namen Ben tragen. Namen, die auf dem zehnten Platz der Rangliste beliebter Namen vertreten sind, werden sogar nur an ein Prozent der Kinder vergeben. Es ist somit recht unwahrscheinlich, dass der kleine Ben in seiner Schulklasse auf mehrere Namensvetter trifft.
Vor fünfzig Jahren war das noch anders, denn damals wurden die beliebtesten Vornamen viermal so häufig vergeben. Es war nicht ungewöhnlich, dass in einer Schulklasse der Name Sabine oder Thomas zwei- oder sogar dreimal vorkam. Heute sollte man sich nicht verunsichern lassen, weil der Name, den man für sein Baby wählen möchte, auf den Hitlisten zu finden ist.
Wichtiger als die Platzierung auf Favoritenlisten ist das Bauchgefühl der Eltern und die Assoziationen, die sie mit dem Namen verbinden. Aktuell werden kurze Vornamen bevorzugt, sowohl die beliebtesten Vornamen Emma und Ben als auch die ausgefallenen Namen wie Raja und Timon haben höchstens zwei Silben.
Tipps für die Wahl eines ungewöhnlichen Vornamens
Obwohl die Namen, die es auf die Liste der beliebtesten Vornamen geschafft haben, klangvoll und schön sind, wünschen sich viele Eltern für ihr Kind einen ganz besonderen Namen. Auch das ist nachvollziehbar, denn der Vorname gewinnt immer mehr an Bedeutung. Es wird zunehmend üblich, sich beim Vornamen anzusprechen.
In vielen Firmen kombiniert man beispielsweise das höfliche „Sie“ mit dem Vornamen. Selbstverständlich wünschen sich Eltern vor diesem Hintergrund, ihrem Kind einen Namen mit auf den Lebensweg zu geben, der wie ein positives Etikett wirkt und dem Nachwuchs nur Vorteile bringt.
Welche Vornamen werden vom Standesamt akzeptiert?
Eltern haben heutzutage die Wahl zwischen so vielen Vornamen wie noch nie zuvor. Es gibt Dutzende von Namensbüchern und auch im Internet kann man sich auf die Suche nach dem perfekten Namen begeben. Die weltoffene Einstellung der jungen Generation trägt dazu bei, dass neue Vornamen gewählt werden, die man vielleicht auf einer Reise gehört hat. Prinzipiell ist alles erlaubt, was vom Standesamt akzeptiert wird. Ein Vorname wie Raja, der eindeutig weiblich und klangvoll ist, wird problemlos akzeptiert.
In Deutschland wird die Vornamenwahl durch das Namensrecht eingeschränkt, das den Eltern engere Grenzen setzt, als dies beispielsweise in den USA der Fall ist. Jedes Kind muss nach seiner Geburt beim zuständigen Standesamt angemeldet werden. Dort entscheidet man, ob der Vorname erlaubt ist oder nicht. Haben Eltern allzu exzentrische Vorstellungen davon, wie ihr Kind genannt werden soll, kommt es sogar zu gerichtlichen Auseinandersetzungen.
In Deutschland dürfen Familiennamen, geografische Bezeichnungen und Adelstitel nicht als Vornamen vergeben werden. Da es jedoch erlaubt ist, Vornamen zu wählen, die in anderen Ländern geläufig sind, ist die Entscheidung nicht einfach. In den USA dürfen Kinder beispielsweise nach Geburtsorten benannt werden.
Das Gericht wird sich bei seiner Entscheidung an den folgenden Kriterien, die ein Vorname in Deutschland erfüllen muss, orientieren:
- der Vorname muss das Geschlecht erkennen lassen
- der Vorname darf weder lächerlich noch beleidigend sein
- es dürfen maximal fünf Vornamen gewählt werden
- Kurzformen sind erlaubt, Koseformen nicht
- biblische Vornamen mit negativer Assoziation sind verboten
- Orts- und Markennamen, Adelstitel und Familiennamen sind verboten
- die Schreibweise unterliegt den Rechtschreibregeln
Vom Kevinismus zum Emilismus
Die meisten Eltern wollen bei der Namenswahl unbedingt vermeiden, einen Unterschichten-Namen zu wählen. Namensforscher wie Gabriele Rodriguez, die an der Namensberatungsstelle der Universität Leipzig tätig ist, bezeichnen dieses Phänomen als „Kevinismus“. Es gibt jedoch mittlerweile ein gegenläufiges Phänomen, den „Emilismus“.
Darunter versteht man die Vergabe von gewollt intellektuell klingenden Namen, die auf einen akademischen Background der Eltern schließen lassen. Auch diese Namen werden teilweise belächelt und sind nicht nur mit positiven Assoziationen verbunden. Kurze, wohlklingende Namen aus einem anderen Kulturkreis wie der hebräische Mädchenname Raja werden diese Assoziation jedoch nicht hervorrufen.
Tipps für die Namenswahl: einer aus einer halben Million!
In Deutschland gibt es mehr als 500.000 verschiedene Vornamen und jährlich wächst der Namenspool um weitere 1.000 Namen. Obwohl bereits seit einigen Jahren ein Trend hin zu alten deutschen Vornamen wie Emma oder Friedrich zu beobachten ist, werden auch immer häufiger exotische Namen aus anderen Ländern und Kulturkreisen vergeben.
Raja stammt aus dem hebräischen Kulturkreis, Jonna ist ein dänischer Name und Devin stammt aus Altirland. Letztlich möchten alle Eltern einen Vornamen wählen, der die Individualität ihres Kindes unterstreicht, nur positive Assoziationen auslöst und selbstverständlich schön klingt. Das ist bei der Anzahl der Alternativen jedoch gar nicht so einfach.
Mit den folgenden Tipps kann man ein wenig Struktur in die Suche nach dem perfekten Vornamen bringen:
- Harmonie zwischen Vor- und Familiennamen
Sowohl hinsichtlich des Klangs, des Schriftbilds als auch der Aussprache sollten Vor- und Nachname zusammenpassen. Zu typisch deutschen Nachnamen passen sehr exotische Vornamen weniger gut. Stammen die Eltern aus unterschiedlichen Kulturkreisen, sollte man Vornamen wählen, die in beiden Ländern gängig sind. Ein ausgefallener Name wie Raja, dessen Klang jedoch vertraut ist, kann harmonisch mit den meisten Familiennamen kombiniert werden.
- Einfache Schreibweise
Ein Kind, dass seinen Namen immer wieder buchstabieren muss, weil eine nicht geläufige Schreibweise gewählt wurde, wird dies weniger als Zeichen seiner Individualität betrachten, sondern einfach genervt sein. Gleiches gilt für Namen aus anderen Ländern, deren Aussprache nicht eindeutig ist, wie beispielsweise Roger oder Michelle. Auch in dieser Hinsicht punktet unser „Beispiel-Name“ Raja, der genauso geschrieben wie gesprochen wird.
- Laute im Vor- und Nachnamen beachten
Der Vorname sollte nicht mit dem Buchstaben enden, mit dem der Nachname beginnt. Außerdem klingt eine Häufung gleicher Vokale weniger harmonisch. Viele Eltern nutzen den Trick, einen Vornamen zu wählen, der die gleichen Vokale in gleicher Reihenfolge enthält wie der Nachname: Anne Sander oder Jonas Nordmann.
- Vollform wählen
Kurzformen von Namen sind oft nur im Kindesalter beliebt und werden dort automatisch als Koseform des Vornamens gewählt. Damit das Kind auch als Erwachsener mit seinem Namen glücklich ist, sollte deshalb die Vollform gewählt werden. Ausnahmen sind Vornamen, bei denen sich die Kurzform mittlerweile als eigenständiger Name etabliert hat wie Mia (Kurzform von Maria) oder Ben (Kurzform von Benjamin). Wer kurze Namen bevorzugt, findet viele Vornamen, die auch ohne Abkürzung kurz sind wie Raja oder Samu.
- Länge des Namens an Nachnamen anpassen
Ein kurzer Vorname passt gut zu einem langen Familiennamen und umgekehrt. Damit vermeidet man allzu lange Namen, die später auf kein Formular passen. Sind beide Namen sehr kurz, klingt dies wiederum wenig harmonisch, sondern eher abgehakt.
- Einschränkungen des Namensrechts beachten
Die oben genannten Einschränkungen des deutschen Namensrechts setzen der Namenswahl Grenzen, die das Persönlichkeitsrecht des Kindes schützen. Eltern sollten nicht vergessen, dass nicht sie, sondern ihr Kind mit dem originellen Namen leben muss und leider bei der Namensgebung kein Veto einlegen kann. Ein schlichter schöner Vorname aus einem anderen Kulturkreis wie Raja verstößt gegen keine Regel des deutschen Namensrechts.
- Reime vermeiden
Reimen sich die Namen, klingt dies eher lächerlich. Eine Anna Tanner oder ein Hans Schranz werden sicher oft gehänselt und deswegen mit der Namenswahl eher unzufrieden sein.
- Namen von Geschwistern berücksichtigen
Hat man den Geschwistern des neuen Erdenbürgers nordische Namen gegeben, fügt sich ein Vorname wie Emilio oder Carmen nicht sehr harmonisch ein. Schöner klingt es, wenn Geschwisternamen aus dem gleichen Kulturkreis stammen oder eine ähnliche Silbenlänge haben. Zum hebräischen Mädchennamen Raja passt für den kleinen Bruder beispielsweise sehr gut der ebenfalls aus diesem Kulturkreis stammende Name Yaron.
- Streichliste erstellen
Es erleichtert die Namenswahl erheblich, alle Favoriten zunächst aufzuschreiben und dann sukzessive die Auswahl einzugrenzen oder auch neue Namen aufzunehmen. Auf diese Weise kristallisieren sich nach einiger Zeit die passenden Vornamen heraus.
- Zeit lassen!
Die Namenswahl ist eine Entscheidung fürs Leben und sollte dementsprechend nicht spontan und schon gar nicht aus einer Laune heraus erfolgen. Eine Internetrecherche zum favorisierten Vornamen ergibt, welche Assoziationen und Bedeutungen damit verbunden sind, an die man vielleicht noch gar nicht gedacht hat.
Welche seltenen schönen Vornamen sind Geheimtipps?
Wer seinem Kind einen außergewöhnlichen Vornamen geben möchte, kann sich im Internet über schöne Namen aus anderen Kulturkreisen informieren. Hier findet man auch alle Informationen über die Bedeutung und berühmte Namensträger. Es ist trotzdem sinnvoll, die obigen zehn Tipps anzuwenden, um den außergewöhnlichen Namen auf seine „Alltagstauglichkeit“ hin zu überprüfen.
Beispiele für außergewöhnliche Mädchennamen:
- Allegra (italienisch „die Fröhliche“)
- Aurela (albanisch „Sonnenlicht“)
- Elin (schwedisch „die Strahlende“)
- Frieda (deutsch „die Friedensreiche“)
- Jonna (dänische Variante von Johanna)
- Levke (niederdeutsch „die Liebe, Nette“)
- Nayla (hawaiianisch „Mädchen aus dem Paradies)
- Noelia (abgeleitet von Nathalie „an Weihnachten geboren“)
- Philina (lateinisch „die Freundin, die Liebende“
- Raja (hebräisch „Liebe“)
Beispiele für außergewöhnliche Jungennamen:
- Arian („aus Adria stammend“)
- Bente (dänisch / friesisch „der Gesegnete“)
- Devin (altirisch „der Dichter“)
- Fiete (niederdeutsch „der Friedensreiche“)
- Jarek (slawisch „der Kühne“)
- Largo (italienisch „der Breite“)
- Nino (italienisch „Gott ist gnädig“)
- Samu (finnisch „Gott hat erhört“)
- Timon (griechisch „der Ehrenwerte“)
- Tristan (keltisch „der Laute“)
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