Mithilfe von PEKiP sollen Babys Sinne angeregt werden, es soll sich mehr bewegen und ein stärkeres Interesse an der Umwelt entwickeln – das steckt in PEKiP. Ab wann aber ist PEKiP geeignet und welche Übungen lassen sich Zuhause anwenden?
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Erfahrungen zu PEKiP: Positives auch für Eltern
Die Abkürzung PEKiP steht für „Prager Eltern-Kind-Programm“ und benennt einen Kurs, der schon wenige Wochen nach der Geburt des Babys mitgemacht werden kann. Hier trifft sich dann eine feste Anzahl von Eltern (meist maximal acht) mit ihren Babys.
Beim PEKiB werden die Babys auf weiche Matten gelegt, am besten besorgen Sie sich hierfür eine abwaschbare Krabbeldecke, diese können Sie dann sowohl beim Kurs als auch Zuhause verwenden.
Der Kurs wird von einem Gruppenleiter oder einer Gruppenleiterin geführt, wobei er oder sie ein Zertifikat von PEKiP e. V. als Nachweis der Ausbildung vorweisen muss. Ein Kurs dauert meist rund 90 Minuten.
Die Idee hinter dem PEKiP-Kurs
Verantwortlich für die heute zu buchenden PEKiP-Kurse ist Jaroslav Koch aus Prag, der in den 1970er Jahren herausfand, dass Babys schon direkt nach der Geburt deutlich mehr Fähigkeiten haben, als gemeinhin angenommen wird oder als sie zeigen können.
Durch Spiele und bewusste Anregungen sollen die Kleinen gefördert werden. Ab wann PEKiP sinnvoll ist, ist nicht direkt auf eine Lebenswoche oder einen Lebensmonat festgelegt, sondern wird ein wenig nach Gefühl der Eltern entschieden. Erste Übungen gibt es aber schon für Kinder, die noch nicht einmal ein viertel Jahr alt sind.
Zusammen mit Christa Ruppelt brachte Koch das Kurssystem nach Deutschland, wo inzwischen mehr als 1.800 Einrichtungen solche Kurse anbieten. Die Anzahl der Gruppenleiter/innen wird mittlerweile auf rund 2.500 geschätzt, diese wiederum begleiten rund 60.000 Familien in der Woche. Die Kurse sind auf das erste Lebensjahr des Babys angelegt.
Ab wann sollte PEKiP mit welchen Zielen durchgeführt werden?
Generell gibt es gar keine Empfehlung, dass PEKiP-Kurse mitgemacht werden müssen und ab wann sie vielleicht nötig sind. Da es sich um eine Begleitung der Kleinen durch das erste Lebensjahr handeln soll, sollten die Kurse so früh wie möglich beginnen.
Einig sind sich aber alle in den Zielen, die es mit dem Kurs zu erreichen gilt:
- Stärkung der Bindung zwischen Eltern und Kind
- Anregungen zu Spiel und Bewegung
- geistige Förderung
- Anregung zur Eigenaktivität
- Kontakt mit gleichaltrigen Kindern
- Kontaktbildung und Erfahrungsaustausch zwischen Eltern
Dabei richten sich die Kurse nicht nur an Mütter, denn mittlerweile gibt es PEKiP auch für Väter. Diese werden damit in ihrer Rolle als Elternteil bestärkt, wie es auch durch die verbesserten Regelungen zur Elternzeit der Fall war.
Noch einmal zu der Frage, ab wann die Teilnahme sinnvoll ist: Die Kurse werden entsprechend des Alters der Kinder zusammengestellt, sodass sich eine ungefähr altershomogene Gruppe ergibt. Nach Absolvieren der U3, was im Alter von rund vier bis sechs Wochen der Fall ist, können die Kinder teilnehmen.
Erfahrungen zu den Kursen
Viele Kritiker sagen, dass Kinder nicht zwingend von derartigen Kursen profitieren. Sie brauchen für ihre Entwicklung wohl eine anregende Umgebung, doch diese bekommen sie bei genügend Aufmerksamkeit durch die Eltern auch Zuhause. Sie müssen dazu nicht mit anderen nackten Babys auf einer Matte liegen, was letzten Endes auch die Infektionsgefahr erhöht, sofern das Kind noch sehr jung und das eigene Immunsystem wenig ausgeprägt ist.
Viele Eltern empfinden es als unangenehm, wenn alle Kinder ohne Windel auf den Matten liegen, die verständlicherweise immer wieder feucht werden und gereinigt werden müssen.
PEKiP: ab wann wirklich sinnvoll?
Zu der Frage, ab wann PEKiP sinnvoll ist, lässt sich sagen: Wenn das Kleine wirklich davon profitieren kann! Das ist erst der Fall, wenn es ein deutliches Interesse an der Umwelt hat, sich drehen oder sogar schon krabbeln kann.
Im Alter von vier Wochen sind andere Babys erfahrungsgemäß nicht interessant, denn diese können aufgrund der Entwicklung der Augen noch nicht einmal scharf gesehen werden. Diese Zeit sollte der Prägung des Babys auf die Eltern vorbehalten sein und nicht zwingend außerhalb des Elternhauses verbracht werden.
Dass die Ausbildung zur PEKiP-Gruppenleiterin als Maßgabe einzuhalten ist, mag sinnvoll sein, Erfahrungen zeigen aber, dass Eltern, die ihr Kind selbst gut beobachten, kaum auf spezielle Dinge hingewiesen werden müssen.
Dies ist eher der Fall, wenn sich Entwicklungsverzögerungen zeigen, denn die kann die Gruppenleiterin aufgrund der Vielzahl an Kindern, die sie in einem ähnlichen Alter miteinander vergleichen kann, eher erkennen als die Eltern, die vielleicht zum ersten Mal Mama und Papa geworden sind.
Am meisten profitieren wohl die Eltern, die durch andere Eltern oder die Gruppenleitung Hinweise auf die Entwicklung des eigenen Kindes bekommen und Unsicherheiten im Umgang mit dem Zwerg überwinden können. Viele Erstlingseltern sind sehr unsicher und ständig bemüht, alles richtig zu machen.
Sie vertrauen wenig auf den eigenen Instinkt und profitieren von den Anregungen im Kurs. Gleichwohl droht vielen Eltern, vor allem Alleinstehenden, die Vereinsamung mit Baby: Auch dagegen ist der PEKiP-Kurs ein gutes Hilfsmittel, denn hier lassen sich neuen Kontakte knüpfen und vielleicht sogar Freundschaften schließen.
Video: Elternschule PEKIP
7 tolle PEKiP-Übungen für Zuhause
Die Anmeldung zum PEKiP-Kurs und zu weiteren Bausteinen ist nicht unbedingt nötig, denn auch Zuhause lassen sich tolle Übungen machen, die das Kind in seiner Entwicklung fördern und immer neue Anregungen bieten. Hier kommen die sieben besten Übungen für Zuhause!
Neue Erfahrungen sammeln: Der PEKiP-Kurs Zuhause
Eltern lernen ihr Baby täglich besser kennen, wenn sie sich mit ihm beschäftigen. Das geht auch Zuhause!
Für die hauseigenen PEKiP Übungen sind folgende Dinge wichtig:
- ein wenig Spielzeug,
- eine große Decke,
- ein Wasserball,
- ein Tuch und
- ein paar Lieder,
zu denen es sich klatschen und singen lässt. Dafür gibt es unzählige CDs mit lustigen Kinderliedern im Handel, die das Kleine dann später auch selbst singen lernen kann.
Ab wann PEKiP im eigenen Zuhause sinnvoll ist, erkennen Eltern selbst. Sie sehen, ob das Kind aufmerksam folgt oder ob es abgelenkt und müde wirkt. Auch kleine Babys haben ihre Lieblingsübungen! Wichtig ist, dass es in der Wohnung warm ist, außerdem sollte der gewählte Spielort ruhig und bequem sein.
Das Kleine sollte ausgezogen werden, damit es frei strampeln kann – daher muss die Zimmertemperatur bei mindestens 25 °C liegen. Eine wasserdichte Unterlage schützt den Teppich vor mittleren Flutkatastrophen, wenn der Zwerg keine Windel trägt.
Nun folgen die sieben schönsten Übungen für Zuhause:
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Mit dem Baby sprechen
Eltern legen das Baby vor sich nackt auf den Boden und sehen ihm direkt ins Gesicht. Nun kann Mama oder Papa dem Kleinen etwas erzählen, wobei großer Wert auf die Mimik gelegt werden sollte. Nach und nach wird das Kleine immer interessierter zuhören. Ab wann geeignet: Diese Übung ist ab der ersten Lebenswoche geeignet.
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Sanfte Babymassage
Dies ist keine wirkliche Übung, sondern eher ein Wohlfühlprogramm. Das Baby kann auf dem Rücken oder auf dem Bauch liegen, der kleine Körper wird sanft gestreichelt. Anfangs nur an Armen und Beinen, später auch am Rücken oder Bauch.
Achtung! Nicht alle Babys lieben die Massage, manche werden unruhig oder beginnen gar zu weinen. Diese Kinder wollen oft mehr Action haben und freuen sich über das Grimassenschneiden viel mehr.
Ab wann geeignet: Erfahrungen zeigen, dass die Babymassage ungefähr ab dem dritten Lebensmonat beginnen kann. -
Grimassen zur Belustigung
Wenn das Kleine erstmals lächelt oder gar vor sich hin giggelt, kommen Grimassen besonders gut an. Einfach das Baby auf den Boden legen und anschauen, dann mit den Grimassen beginnen. Auch Fingerpüppchen können zur Hilfe genommen werden. Das Ziel ist es, dass der Nachwuchs aufmerksam auf das Gesicht von Mama oder Papa schaut und bestenfalls gute Laune behält.
Ab wann geeignet: Die Übung kann ab wenigen Lebenswochen gestartet werden – ungefähr ab der sechsten Woche fangen Babys an, bewusst zu lächeln. -
Nach einem Gegenstand greifen
Wenn das Kleine beginnt, bewusst nach etwas zu greifen, sollte es entsprechende Anregungen bekommen. Kleine Rasseln, das Schnuffeltuch, der Beißring oder ähnliche Spielzeuge, die sich gut mit kleinen Fingerchen greifen lassen, sind perfekt dafür geeignet.
Wichtig: Das Kind wird den eroberten Gegenstand danach direkt zum Mund führen, er sollte daher nicht nur gut zu greifen, sondern auch speichelecht und natürlich ungefährlich sein.Ab wann geeignet: Die meisten Kinder greifen ab dem dritten Lebensmonat bei dieser Übung gezielt nach Gegenständen.
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Das Baby ist weg
Diese Übung soll der Körpergefühl stärken: Das Baby liegt nackt auf der Decke oder Matte, Mama oder Papa legt ein dünnes Tuch über das Kind. Kann das Kleine schon greifen, wird es versuchen, das Tuch zu nehmen und von sich herunterzuziehen.
Auch ein lustiges Spiel kann damit entstehen: „Wo ist das Baby?“Ab wann geeignet: Das Spiel ist ein Dauerbrenner und schon sehr junge Babys mit wenigen Wochen finden die Übung lustig.
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Ball rollen
Wenn das Kleine zu mehr Bewegung animiert werden soll, kann ein kleiner Ball zum Einsatz kommen. Dieser wird auf den Zwerg zugerollt und das Kleine stößt ihn wieder weg. Damit verbunden sind kleine „Fußballübungen“, das Baby wird aber auch versuchen, zu dem Ball zu krabbeln und ihn mit den Händen wegstoßen.Ab wann geeignet? Babys, die schon sitzen und krabbeln können, finden diese Übung am lustigsten.
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Zu Liedern klatschen
Es gibt wohl kein Baby, das keine Musik mag. Daher: CD anstellen und dem munteren Baby etwas vorsingen! Verstärkend kann Mama oder Papa im Takt klatschen. Vor allem Lieder, die sich Reimen, kommen gut an.Ab wann geeignet: Musik sollte im Leben des Babys vom ersten Tag an eine wichtige Rolle spielen!
Häufig gestellte Fragen rund um PEKiP
Was bringt PEKiP?
PEKiP bringt vor allem den Eltern etwas, die sich im Kurs untereinander austauschen können und neue Kontakte knüpfen. Außerdem soll die Eltern-Kind-Bindung gestärkt werden. Zusätzlich geht es darum, dem Baby neue Spiel- und Bewegungsanreize zu geben sowie seine Sinne zu fördern. Die Kleinen sollen erste Kontakte zu gleichaltrigen Kindern aufbauen.
Wird PEKiP von der Krankenkasse bezahlt?
Nicht alle Krankenkassen übernehmen die Kosten für den PEKiP Kurs. Damit das überhaupt möglich ist, muss die Gruppenleiterin oder der Gruppenleiter eine abgeschlossene Ausbildung des PEKiP e. V. durchgeführt haben. Vor der Buchung des Kurses sollten sich Eltern an ihre Krankenkasse wenden, um die mögliche Kostenübernahme zu klären.
Wann beginnt man mit der Babymassage?
Die Babymassage kann direkt nach der Geburt beginnen, Neugeborene lieben sanfte Berührungen. Allerdings handelt es sich eher um ein Streicheln und Streichen, wobei Arme, Beine, Rücken, Bauch und Gesicht des Kindes einbezogen werden können. Ob es dem Baby gefällt, merken Eltern ganz schnell, denn das Baby macht sein Gefallen oder Missfallen sehr deutlich.
Was ist PEKiP?
Die Abkürzung PEKiP steht für „Prager Eltern-Kind-Programm“ und bezeichnet die Begleitung von Babys und Eltern im ersten Lebensjahr. Dafür werden Kurse veranstaltet, in denen die Babys nackt auf Matten liegen und sich dort bewegen können. Die Kursleiterinnen haben eine spezielle Ausbildung absolviert und besitzen das nötige Zertifikat als Nachweis. Bewegung und Sinne der Babys sollen gefördert, die Kontaktbildung unter den Eltern unterstützt werden.
Wie viel kostet ein PEKiP Kurs?
Der PEKiP Kurs umfasst acht bis elf Kurseinheiten. Die Kosten für den PEKiP-Kurs liegen zwischen 60 und 80 Euro. Teilweise übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Kursteilnahme.