Mit dem Baby unterwegs sein ist für die Eltern eine aufregende Zeit und oft genug stellt man sich hier vielleicht auch die Frage, ob es eigentlich schon in Ordnung ist, sich mit dem Auto auf dem Weg zu machen. Richtig gesichert ist das kein Problem.
Auf Reisen mit Neugeborenen – gar nicht so schwer
Schon in der ersten Woche nach der Geburt müssen Eltern meist mit dem Baby unterwegs sein, denn wer nicht gerade zu Hause entbindet oder mit dem Kinderwagen vom Krankenhaus nach Hause läuft, der wird den Nachwuchs im Auto mitnehmen. Normalerweise kann man sagen, dass die Fahrt mit einem Neugeborenen in der Regel entspannt ist. Babys sind es ja schon in der Schwangerschaft gewöhnt, im Bauch der Mama sanft gewiegt zu werden.
Innerhalb der ersten drei Lebensmonate schläft das Baby im Schnitt pro Tag zwischen 12 und 15 Stunden. Hier zeigt sich in den ersten Wochen noch kein Rhythmus am Tag oder in der Nacht. Daher sind Autofahrten mit einem Kind in diesem Alter eine sehr entspannte Sache. Für Eltern ist das praktisch. Haben sie sich beim Kinderwunsch oder vor der Geburt noch Sorgen gemacht, ob die Reise für eine Woche zu Oma und Opa mit dem Baby überhaupt möglich ist, können sie aufatmen. Die meisten Babys schlafen im Auto und da sie noch nicht den Wunsch nach Bewegung verspüren, werden sie auch nicht so quengeln, wie das vielleicht ein Kleinkind macht. Lediglich zum Stillen sollte eine Pause gemacht werden. Denn während der Fahrt ist das Stillen keine gute Idee.
Die lange Autofahrt mit dem Baby – muss das sein?
Oft ist es so, dass in den ersten Wochen vielleicht sogar noch beide Eltern zu Hause sind und darüber nachdenken, eine kleine Reise zu machen oder vielleicht die weit entfernt wohnende Familie zu besuchen. Grundsätzlich ist das zwar kein Problem. So wirklich empfehlenswert ist es aber auch nicht. Kinderärzte und Experten geben Eltern den Rat mit auf den Weg, möglichst auf lange Autofahrten innerhalb der ersten 12 Wochen zu verzichten. Das hat mehrere Gründe.
- Die Position in der Babyschale
Die Babyschale ist der sicherste Weg, um ein Kind im Auto zu transportieren. Allerdings liegt das Kind hier in einer leicht aufgerichteten Form, der Körper ist in sich zusammengesunken. Da Babys in den ersten Monaten ihren Kopf selbst noch nicht halten können, haben sie keine Möglichkeit, diesen aufzurichten, wenn sie keine Luft bekommen. Gerade die gebeugte Haltung kann jedoch zu Schwierigkeiten bei der Atmung führen. Daher sollten Babys nur eine kurze Zeit und nur unter Aufsicht in einer Babyschale sein.
Hinweis: Viele Eltern nutzen die praktische Möglichkeit, wenn sie beispielsweise einkaufen gehen, die Babyschale auf einem Gestell zu befestigen und auf diese Weise das Baby direkt in der Schale mitnehmen zu können. Auch davon wird abgeraten.
- Der Schutz der Wirbelsäule
Nicht nur die Atmung, auch die gesunde Entwicklung der Wirbelsäule kann durch langes Liegen in der Babyschale negativ beeinträchtigt werden. Sie ist besonders empfindlich und die Schäden, die hier entstehen können, sind verheerend. Wichtig ist es, dass Neugeborene möglichst viel Zeit am Tag in einer geraden Liegeposition oder in einem Tragetuch mit einem natürlichen Rundrücken verbringen. Durch die halbsitzende Position in der Autoschale sowie den Druck durch Schlaglöcher oder Straßenschäden kann die Wirbelsäule möglicherweise Probleme bekommen.
Innerhalb der ersten sechs Lebenswochen raten auch Hebammen dazu, mit dem Baby nicht länger als zwei Stunden zu fahren. Nach den zwei Stunden ist es wichtig, dass eine lange Pause eingelegt wird. Nicht nur zum Stillen, auch zu einem Spaziergang sollte das Baby dann aus der Schale genommen werden.
Was tun, wenn sich lange Fahrten nicht vermeiden lassen?
Wenn es eine Ausnahme bleibt, dann kann ein Neugeborenes auch einmal vier Stunden in der Autoschale liegen, sollte dabei aber nicht aus den Augen gelassen werden. So ist es immer von Vorteil, wenn einer der beiden Elternteile hinten beim Baby sitzt und so einen Blick auf den Nachwuchs hat.
Stehen längere Strecken auf dem Programm, dann kann es sinnvoll sein, sich darüber Gedanken zu machen, ein anderes Verkehrsmittel zu nutzen. So können beispielsweise Zugfahrten eine sehr gute Alternative darstellen, die sich auch mit einem kleinen Kind gut umsetzen lässt. In den deutschen Zügen werden spezielle Abteile für Familien mit Baby oder Kleinkind angeboten. Hier ist viel Platz, man kann sich in Ruhe hinsetzen und auch mit dem Baby auf dem Gang spazieren gehen. Der Nachwuchs ist bei Mama oder Papa auf dem Arm oder schläft im Kinderwagen. Auch für die Eltern ist diese Variante der Reise oft die bessere Lösung.
Die Alternative für lange Fahrten: Die Babywiege für das Auto
Viele Eltern wissen gar nicht, dass es nicht nur die klassische Babyschale für das Auto gibt, in der sich das Baby in einer leicht aufgerichteten Position befindet. Tatsächlich haben Hersteller inzwischen die Babywanne oder die Babywiege für das Auto entwickelt. Diese Modelle haben eine integrierte Liegeposition, die in den ersten Monaten genutzt werden kann. Dennoch ist das Baby hier sicher angeschnallt. Schreitet die Entwicklung voran und der Nachwuchs kann langsam sein Köpfchen selbst halten, dann ist es möglich, die Position zu erhöhen.
Sehr praktisch ist diese Lösung auch dann, wenn Eltern gerne mobiler sein möchten. Durch die Liegeposition kann die Babywanne auch einfach auf den Kinderwagen aufgesetzt werden. Schläft das Baby noch bei der Ankunft, muss es nicht direkt aus dem Sitz genommen werden. So ist das Reisen mit Baby für Eltern und Kind entspannter. Eine optimale Variante bieten diese Modelle beispielsweise für Eltern, die schon vor der Geburt wissen, dass sie mit dem Baby sehr viel unterwegs sein werden.
Rücksicht auf die Mama – das Wochenbett nutzen
Wer darüber nachdenkt wie es ist, mit dem Baby unterwegs zu sein, der sollte dabei auch an die Mama denken. Die ersten acht Wochen nach der Geburt werden als Wochenbett bezeichnet und das hat einen guten Grund. Denn nicht nur für ein Baby ist eine Geburt anstrengend, sondern auch für die Mama. Daher sollte darauf geachtet werden, dass Mutter und Kind viel Zeit zu Hause und in aller Ruhe die erste Zeit miteinander genießen können. Auch nach den ersten Wochen sind Babys noch besonders niedlich und es reicht aus, dann Besuch zu empfangen oder zu Besuch zu fahren. Gerade beim ersten Baby trauen sich viele Eltern jedoch nicht, Bekannten und Verwandten erst einmal abzusagen. Manche Mütter fühlen sich aber auch eine Woche nach der Geburt schon fit. Wichtig ist es, auf das eigene Gefühl zu hören und spontan zu entscheiden, ob die Reise wirklich gut ist oder ob es vielleicht besser wäre, noch etwas zu warten.
Im Flugzeug mit dem Baby
Nicht nur die Reise mit dem Auto steht für manche Eltern auf dem Programm. Heute können Babys schon zu echten Jetsettern werden. Einige Eltern nutzen die Möglichkeit und reisen in der Elternzeit zusammen ein wenig durch die Welt. Das ist eine sehr schöne Gelegenheit, denn die Reise mit Baby ist gerade dann sehr entspannt, wenn der Nachwuchs noch so klein ist. Aber auch hier steht sich die Frage nach der sicheren Reise mit dem Baby. Fluglinien bieten für Kinder bis zu einem Jahr Liegewannen an, in denen die Babys schlafen können. Diese werden vor dem Sitz der Eltern befestigt.
Inzwischen gibt es jedoch auch verschiedene Babyschalen, die für das Flugzeug zugelassen sind. Wichtig ist es, das Baby im Flugzeug anzuschnallen. Noch immer ist es sehr weit verbreitet, das Baby einfach auf dem Schoß zu halten und mit dem Loop-Belt zu sichern. Für das Baby ist diese Sicherung jedoch nicht ausreichend. Spezielle Westen werden von vielen Fluglinien nicht erlaubt. Daher sollten Eltern für Ihr Baby einen eigenen Sitzplatz buchen und eine für das Flugzeug zugelassene Babyschale mit auf die Reise nehmen. Für den Start, die Landung sowie bei möglichen Turbulenzen sollte das Baby hier gesichert werden. Den Rest der Zeit ist es möglich, das Baby auf den Arm zu nehmen, es zu stillen und es schlafend einfach zu halten.
Fazit: Reisen mit dem Baby nur, wenn es sein muss
Wenn ein Baby auf die Welt kommt, dann bringt dies immer eine Menge an Veränderungen mit sich. Einer der Punkte, über den sich Eltern besonders viele Gedanken machen, sind die Autofahrten mit dem Baby. Wichtig ist es, schon vor der ersten Fahrt eine sichere Autoschale zu kaufen. In dieser Babyschale ist das Kind gut gesichert. Es fährt gegen die Fahrtrichtung. Die Haltung in den gängigen Babyschalen ist jedoch nicht so optimal, dass das Baby hier mehrere Stunden zubringen kann. Daher sollte gerade in den ersten Wochen eine Fahrt nicht länger als zwei Stunden fahren. Kann der Nachwuchs dann das Köpfchen selbst halten, können die Fahrten auch ein wenig verlängert werden. Wichtig ist es nur, das Baby im Blick zu behalten. <
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