Bauchschmerzen gehören vor allem bei den drei- bis zehnjährigen Kindern zu den häufigsten Schmerzen. Rund 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind von wiederkehrenden Bauchschmerzen betroffen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um relativ harmlose Ursachen wie Verstopfungen oder einen Infekt. Die Behandlung von Bauchschmerzen bei Kindern und Babys ist dann vergleichsweise einfach. Da sich aber beispielsweise auch der Gemütszustand bei Kindern oft über Bauchschmerzen bemerkbar macht, sollten Sie genauer hinsehen, wenn Ihr Kind immer wieder über Bauchweh klagt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Kinder und Babys: Welche Ursachen verstecken sich hinter Bauchschmerzen?
Denn die Ursachen für Bauchschmerzen bei Kindern oder Babys können sehr unterschiedlich sein.
Es gibt einerseits schwerwiegende Auslöser wie eine Blinddarmentzündung, einen Darmverschluss oder eine Wurmerkrankung. Andererseits aber auch vorübergehende, leicht zu behandelnde wie eine Magen-Darm-Grippe.
Meistens handelt es sich um eines der folgenden Probleme:
Verdauungsstörungen:
Verstopfung, Durchfall, Blähungen oder auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten können Bauchweh auslösen.
Infektionen:
Hinter Bauchschmerzen stecken oft Viren oder Bakterien. Sie lösen Infektionen wie eine Magen-Darm-Grippe oder auch Harnwegsinfekte aus und sorgen so für Schmerzen im Bauch.
Psychische Ursachen:
Auch Stress, zum Beispiel durch Klassenarbeiten in der Schule, Ängste oder emotionale Belastungen können Kindern im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen schlagen.
Eine genaue Diagnose kann nur ein Arzt stellen, da die Ursachen sehr vielfältig sein können. Einen ersten Hinweis, ob eine organische Ursache der Grund für die Schmerzen sein könnte, ist dann zum Beispiel die Betrachtung der Größen- und Gewichtsentwicklung.
Bauchschmerzen: akut oder chronisch?
Bauchschmerzen können zahlreiche Ursachen haben. Sie können einmalig auftreten oder über einen längeren Zeitraum anhalten beziehungsweise immer wiederkehren.
Akute Bauchschmerzen
Akute Bauchschmerzen, hinter denen sich zum Beispiel ein Infekt verbirgt, zeigen sich bei Babys durch Weinen, Nahrungsverweigerung und Schmerzen bei Berührung des Bauches.
Oft ziehen die Kleinen die Beinchen an, überstrecken oder krümmen sich. Ältere Kinder haben ebenfalls keinen Appetit und sind weinerlich, können aber immerhin bereits beschreiben, wo es ihnen genau wehtut.
Blut im Stuhl oder im Erbrochenen oder auch das Erbrechen von Galle sind — genau wie sehr starke Schmerzen — gerade bei akuten Bauchschmerzen ein Warnzeichen, das Sie ernst nehmen sollten.
Chronische Bauchschmerzen
Immer wiederkehrende Bauchschmerzen können für die ganze Familie belastend sein und die Lebensqualität der Kinder einschränken.
Chronische Bauchschmerzen bei Kindern können zu häufigen Fehlzeiten im Kindergarten oder der Schule führen, damit weitere Probleme auslösen und die Kindergesundheit zusätzlich gefährden. Die Suche nach der richtigen Diagnose kann langwierig sein.
5 Tipps zur Behandlung von Bauchschmerzen bei Kindern und Babys
Klagt Ihr Kind über Bauchschmerzen oder vermuten Sie, dass Ihr Baby Koliken hat, dann können Sie es zunächst mit einfachen Hausmitteln probieren. Wir haben Ihnen die 5 besten Tipps zur Behandlung von Bauchschmerzen bei Kindern und Babys zusammengestellt:
1: Wärme entspannt die Muskulatur
Ein erwärmtes Kirschkernkissen oder bei älteren Kindern auch eine Wärmflasche können Verkrampfungen im Magen-Darm-Trakt lösen und Bauchschmerzen lindern. Bei Säuglingen hilft oft auch bereits ein Handtuch, das Sie vorher eine halbe Stunde über die Heizung gelegt haben.
2: Kräutertees wärmen von Innen
Fencheltee in Kombination mit Anis und Kümmel ist der Kräutertee schlechthin bei Bauchschmerzen. Neben der wohltuenden Wärme, unterstützen auch die enthaltenen Inhaltstoffe die Verdauung der Kleinen. Gleichzeitig lindern sie Blähungen und wirken zudem entkrampfend.
3: Sanfte Massagen wirken lindernd
Für eine Massage gegen Bauchschmerzen verwenden Sie am besten eine Kümmelsalbe. Sie erhalten derartige Salben in Drogerien und Apotheken. Eine besondere Massagetechnik, die sich gut zur Behandlung von Bauchschmerzen bei Kindern und Babys eignet, ist die Daumenmassage.
Dabei kreisen Sie mit dem Daumen von innen nach außen, kleine Kreise um den Bauchnabel, größere Kreise nach außen und zurück. Alternativ können Sie mit der flachen Hand und ganz leichtem Druck im Uhrzeigersinn über den Bauch fahren.
Bei Säuglingen, die mit Blähungen kämpfen hilft es oft schon, die Beinchen im Fahrradfahrerstil zu bewegen oder sie anzuwinkeln und dann langsam kreisen zu lassen. So kann die angestaute Luft gut entweichen.
4: Genügend Flüssigkeit zuführen
Haben Sie den Verdacht, dass die Bauchschmerzen Ihres Kindes von einer Verstopfung herrühren könnten, dann ist viel Flüssigkeit oft bereits der erste Helfer.
Bei älteren Kindern können Sie es auch einmal mit getrockneten Pflaumen versuchen, die Sie vorher in Wasser einlegen. Die darin enthaltenden Ballaststoffe regen die Peristaltik an und können dabei helfen, die Verstopfung zu lösen.
5: Reize reduzieren
Bauchschmerzen können auch ein Anzeichen für Stress und innere Unruhe sein. Wir kennen das selbst, wenn uns etwas im wahrsten Sinne des Wortes Bauchschmerzen bereitet. Gerade bei Säuglingen, aber auch bei älteren Kindern kann es daher sinnvoll sein, Umweltreize zu reduzieren und für mehr Ruhe in der Umgebung zu sorgen.