Wenn es draußen eisig wird und die Weihnachtsmärkte adventlichen Duft verbreiten, macht das heimatliche Backen mit dem Nachwuchs besonders viel Freude. Kinder sind häufig fasziniert, wenn Kuchen und Plätzchen zubereitet werden – insbesondere dann, wenn die Resultate in kinderfreundlichen Formen und Farben daherkommen. Im Folgenden erhalten backfreudige Eltern einige Inspirationen für das Backen mit den Kleinen.
Nur wenige Kinder wollen in der Küche nur die Zuschauer spielen – die meisten packen tatkräftig mit an, damit sie später ihre kleinen Kreationen stolz präsentieren können. Natürlich sollten Erwachsene beim Wiegen und Rühren den Überblick behalten, doch bei vielen Aufgaben dürfen Kinderhände mit von der Partie sein:
- Teig zusammenrühren oder kneten:
Beim Handrührgerät müssen die elterlichen Hände je nach Alter des Kindes noch mit anfassen, trotzdem ist das Mixen des Teigs für Nachwuchsbäcker einer der aufregendsten Prozesse. Mürbe- oder Hefeteig können selbst kleine Kinderhände gut durchkneten und auch ausrollen, wenn die Eltern unterstützend zur Seite stehen. - Abwiegen:
Hier können sich kleine Mathegenies beweisen. Wie viel Mehl brauchen wir noch, damit aus 175 Gramm 220 Gramm werden? Für Kinder bestimmter Altersstufen sind Zahlen so faszinierend, dass sie dies auch in der Küche gern ausleben. - Vorkosten:
Kleine Köche naschen mit Vorliebe vom angerührten Plätzchenteig und geben ihr Urteil ab, ob wohl noch etwas fehlt. Hier sollten Eltern lediglich darauf achten, keine Rezepte zu wählen, in denen rohe Eier vorkommen. - Plätzchen ausstechen:
Die Königsdisziplin für kleine Köche. Ist der Teig auf Esstisch oder Arbeitsfläche erst ordentlich ausgerollt, können Kinder nach Herzenslust ihre Lieblingsmotive ausstechen und auf dem Backblech platzieren. - Backvorgang beobachten:
Einer der Lieblingsplätze von backbegeisterten Kindern ist der vor dem Backofenfenster. Hier kann akribisch beobachtet werden, ob der Teig schon aufgeht, oder die Plätzchen beginnen, appetitlich zu bräunen. Natürlich sollten kleine Küchenhilfen verstehen, dass sie den Ofen niemals ohne Aufsicht öffnen dürfen. - Gebäck verzieren:
Bekommt der gebackene Weihnachtsmann einen roten oder pinken Mantel – solchen und ähnlichen gestalterischen Fragen nehmen sich Nachwuchsbäcker am liebsten an. Mithilfe von Zuckerguss und-perlen, Schokostreuseln und Marzipanblumen machen sie jedes schnöde Rührteiggebäck zum einzigartigen Kunstwerk.
Kuchen für Kinder: Besondere Motive sind angesagt
Kinder lieben es bunt und fantasievoll – danach richten sich Eltern in ihrer Rezeptwahl vor allem beim Geburtstagskuchen für die Kleinen. Aktuelle Trends in der Kuchengestaltung lassen sich leicht mithilfe von Formen und Zutaten aus dem Online-Handel nachbacken.
- Backformen:
Mit der richtigen Backform kann ein einfacher Rührteig die Grundlage für einen attraktiven Motivkuchen bilden. Noch relativ simpel funktioniert das mit Silikonbackformen in Herz-, Stern- oder Schmetterlingsform – aber auch die Raupe Nimmersatt und der kleine Drache Kokosnuss lassen sich als Silikonvorlage erwerben. Mit dem farblich passenden Zuckerguss lassen sich dann Kinderikonen nachbacken. - Fondantverzierungen:
Torten mit Fondantverzierungen sind seit einigen Jahren groß im Kommen – auch für Kindergeburtstage. Anfänger starten am besten mit einem festen Rührteig, der in einer Springform oder Kastenform zu einem etwa 8 bis 10 Zentimeter hohen Kuchen gebacken wird. Er wird in die gewünschte Form geschnitten, mit Ganache oder Buttercreme bestrichen und mit Rollfondant überzogen. Farbiges Rollfondant, Blüten oder modellierte Figuren bilden abschließend die Dekoration. Auf diese Weise entstehen Fliegenpilze, Marienkäfer oder Thementorten mit den Minions oder Prinzessin Lillifee. - Überraschungskuchen:
Surprise-Torten kommen äußerlich meist schlicht daher, überraschen aber beim Anschnitt mit Böden in Regenbogenfarben. Dafür lässt sich Lebensmittelfarbe in Bioqualität nutzen oder, für einen gedeckteren Look, natürlich färbende Obstsäfte. Wer dem Marmorkuchen beim Anschnitt ein Muster verpassen will, z.B. ein Herz oder einen Stern, der muss den dunklen Teig vorab separat in einer Kastenform backen. Anschließend wird der Kuchen in Scheiben aufgeschnitten, welche mit einem beliebigen Formausstecher in das gewünschte Motiv verwandelt werden. Dieses wird dann dicht an dicht in eine Kastenform gestellt, auf deren Boden bereits der helle Teig ausgestrichen wurde. Anschließend wird die Form mit dem hellen Rührteig ausgefüllt und der Kuchen nocheinmal gebacken. - Extra-Kinderkuchen:
Eltern, die nicht jeden sonntäglichen Marmorkuchen mit pinkem Zuckerguss verzieren möchten, sollten die angegebene Teigmenge im Rezept einfach etwas vergrößern. Mit einer zusätzlichen Mini-Motivform kann der kleine Bäcker dann einen Kuchen nach seinem Geschmack backen, den später auch Gummibärchen und Smarties zieren dürfen.
Tipp: „Wohin mit den Kuchenresten?“ – fragen sich viele Eltern nach dem Zuschneiden von Motivtorten. Für die Resteverwertung eignen sich Cake-Pops optimal. Dafür werden Kuchenbrösel mit Frischkäse zu einem Teig gemischt, Kugeln geformt und auf Holzstiele gesteckt. Zum Schluss erhalten die Kuchenlollies durch Schokoladenüberzug, Zuckerguss und bunten Verzierungen ein kinderfreundliches Äußeres.
Rezeptideen für Weihnachtsplätzchen
Gerade für Kinder ist eine gesunde Ernährung besonders wichtig, daher sollte Gebäck nicht zu viel Zucker enthalten. Kekse für Kleinkinder, die ausschließlich Fruchtsüße enthalten, können Eltern mit einer pürierten Banane, 200g Dinkelmehl und 100g Butter backen.
Wer an Weihnachten doch etwas mehr in die Vollen greifen möchte, kann sich von den folgenden Rezepten inspirieren lassen:
Simple Pfefferkuchenhäuschen
- 400g flüssiger Honig
- 500g Mehl
- 1 ½ EL Pfefferkuchengewürz
- 1Prise Salz
- ½ TL Kakao
- 12g Natron
- 2 EL Vollmilch
Für den Teig:
Mehl, Pfefferkuchengewürz, Salz und Kakao in einer Rührschüssel miteinander vermengen. Der Honig wird mit 80ml Wasser aufgekocht und zum Abkühlen vom Herd genommen. Das Natron in der Milch auflösen und gemeinsam mit dem Honig zum Mehl in die Rührschüssel geben. Sämtliche Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und anschließend 2 Stunden lang ruhen lassen. Für die Lebkuchenhäuschen wird der Teig etwa ½ Zentimeter stark ausgerollt und in Dach- und Bodenteile geschnitten.
Mittelgroße Lebkuchenhäuser erhält man, wenn man eine Grundfläche von 10 mal 7 Zentimetern ausschneidet und zwei Dachseiten von jeweils 8 mal 7 Zentimetern. Schließlich werden die Bauteile im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad etwa 15 bis 20 Minuten gebacken. Nach dem Auskühlen wird ein dicker Zuckerguss aus 200 Gramm Puderzucker und einem steif geschlagenen Eiweiß angerührt, mit dessen Hilfe die Bodenplatte und zwei Dachseiten wir ein Kartenhaus zusammengesetzt werden. Anschließend kann das Lebkuchenhaus unter der Regie der Nachwuchsbäcker mit Schokolinsen, kandierten Früchten und Zuckerperlen verziert werden.
Vollkornplätzchen
- 250g Dinkelvollkornmehl
- 70g Rohrzucker oder Kokosblütenzucker
- 150g Butter
- 1 TL Zimt
Die kalte Butter wird in kleine Stücke geschnitten und gemeinsam mit den restlichen Zutaten zu einem homogenen Mürbeteig verknetet. Falls die Masse zu sehr bröseln sollte, sorgen ein bis zwei Esslöffel eiskaltes Wasser für eine bessere Konsistenz. Nach dem Ausrollen kann der Plätzchenteig entweder mit Formen ausgestochen werden oder in Silikon-Backmulden, z.B. in Lebkuchenmann-Formm gedrückt werden. Durch das Vollkornmehl und der geringen Zuckerzugabe eignen sich die Plätzchen in Maßen für eine vollwertige und gesunde Kinderernährung.
Fazit
Backen mit den Eltern in der Weihnachtszeit – das bildet bleibende Kindheitserinnerungen. Damit das Event den Kleinen und den Großen Spaß macht, sollten Eltern sich vergegenwärtigen, dass es nicht in erster Linie auf das Ergebnis ankommt, sondern die schöne Zeit mit den Kleinen zählt. Unter diesem Gesichtspunkt sind auch heruntergefallene Eier, aufgeplatzte Mehlpackungen und leicht angebrannte Plätzchen kein Weltuntergang, sondern mit Humor zu nehmen. In Teamarbeit kommen zudem tolle Leckereien heraus die Groß und Klein schmecken.
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