Im Schwarzwald gibt es nicht nur beeindruckende Landschaften, sondern auch eine große Auswahl an ungewöhnlichen Museen. Egal, ob Sie sich für unkonventionelle Sammlungen von Müll, die Erforschung der Sinne, die Geschichte des Weins, die Vielfalt der Korkenzieher, den Tango, die Musik, das Schreiben von Tagebüchern, die Historie, die Uhrmacherkunst oder den Schmuck interessieren, hier finden Sie das passende Museum. Wir präsentieren Ihnen elf Indoor-Tipps, die das ganze Jahr über einen Besuch wert sind.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Vom Wegwerfen zum Ausstellen: Das Müllmuseum in Wallbach
Das „Müllmuseum“ in Wallbach präsentiert eine einzigartige Sammlung von Objekten, die von anderen Menschen weggeworfen wurden. Die Sammlung begann mit einem Teddybär, den der Gründer Erich Thomann auf einer Mülldeponie entdeckte und der ihn dazu inspirierte, weitere Gegenstände zu sammeln. Seit 1991 werden diese Objekte in einer umgestalteten Scheune ausgestellt. Neben veralteter Mode und technischen Spielereien beherbergt das Museum auch wertvolle Schätze wie eine „Schaffhauser Bibel“ aus dem Jahre 1743. Das „Müllmuseum“ hat sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Tauchen Sie ein in die vielfältige Welt der Sinne im Schwarzwald
Mit dem „Schwarzwaldhaus der Sinne“ erwartet Besucher ein außergewöhnliches Museumserlebnis. Auf drei Etagen können Sie hier die Welt der Sinne entdecken und dabei sehen, hören, fühlen und riechen. Besonders interessant sind der „Zeit-Raum“ und der „Resonanz-Raum“, die in Zusammenarbeit mit dem renommierten Soziologen Prof. Dr. Hartmut Rosa entwickelt wurden. Hier haben Besucher die Möglichkeit, spielerisch ihre Zeitstruktur zu überdenken und bewusster mit der Zeit umzugehen. Das „Schwarzwaldhaus der Sinne“ ist ein spannendes Ausflugsziel für die ganze Familie.
Weinetiketten aus aller Welt: Sammlung im Müllheim-Zunzingen Museum
Das „Weinetiketten-Museum“ in Müllheim-Zunzingen ist ein wahres Paradies für Weinliebhaber und Geschichtsinteressierte. Die Sammlung von über 1200 Etiketten, die von Thomas Wangler zusammengetragen wurde, ermöglicht Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt und Entwicklung der Weinetiketten über einen Zeitraum von mehr als 200 Jahren. Neben Etiketten aus der Region Baden präsentiert das Museum auch Exponate aus anderen deutschen Weinbauregionen sowie internationale und von renommierten Künstlern gestaltete Etiketten. Das Museum öffnet auf Anfrage und bietet somit eine individuelle und informative Erfahrung.
Figürliche, mechanische und königliche Korkenzieher im Korkenzieher-Museum
Im „Korkenzieher-Museum“ in Vogtsburg-Burkheim erwartet Besucher eine einzigartige Sammlung von über 1000 Korkenziehern aus verschiedenen Epochen. Die Ausstellung umfasst figürliche, mechanische, königliche und sogar erotische Korkenzieher und bietet somit einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt und Kreativität dieser Gebrauchsgegenstände. Das Museum hat von März bis Oktober mittwochs bis samstags geöffnet und ermöglicht es den Besuchern, die Ausstellung auf Anfrage bei einer fachkundigen Führung zu erkunden.
Sammlung von 450 Bandoneons und 3500 Schellackplatten in Staufen
Das „Tango- und Bandoneonmuseum“ in Staufen ist ein absolutes Muss für Musikliebhaber und Tangofans. Hier können Besucher die größte Bandoneon-Sammlung der Welt bewundern, bestehend aus rund 450 Exemplaren. Neben den beeindruckenden Instrumenten bietet das Museum auch die Möglichkeit, 3500 historische Schellackplatten mit Tangomusik aus den 1920er-Jahren zu entdecken. Darüber hinaus können Besucher an Führungen teilnehmen und sogar Unterricht und Schnupperkurse für Bandoneon und Tango besuchen, um selbst in die faszinierende Welt dieser Musik einzutauchen.
Verbindungen zur Schwarzwälder Uhrmacherei und Feinmechanik
Im „Deutschen Phonomuseum“ in St. Georgen können Besucher eine Zeitreise in die Welt der Musikwiedergabe unternehmen. Die Ausstellung präsentiert die Geschichte der Phonoindustrie und die Entwicklung der Phonotechnik. Besonders interessant sind die Verbindungen zur Schwarzwälder Uhrmacherei und Feinmechanik. Bei Führungen werden die über 300 funktionsfähigen Exponate vorgeführt und geben einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der Musikwiedergabe.
Entdecken Sie persönliche Schätze im Deutschen Tagebuch-Archiv
Im „Deutschen Tagebuch-Archiv“ in Emmendingen können Besucher in die Welt der deutschsprachigen Tagebücher eintauchen. Die Ausstellung präsentiert 26 Exponate, darunter Diarien, Reisejournale und Jugendtagebücher, die lebendige Einblicke in das Leben der Autoren bieten. Das älteste Tagebuch stammt aus dem Jahr 1760 und ist ein wertvolles historisches Dokument. Besucher haben die Möglichkeit, das Archiv dienstags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr zu erkunden und an Führungen teilzunehmen, um mehr über die Geschichte und Bedeutung dieser persönlichen Aufzeichnungen zu erfahren.
Drei-Länder-Museum Europas: Revolution von 1848/49 im Fokus
Im „Dreiländermuseum“ in Lörrach können Besucher eine faszinierende Reise durch die Geschichte und Gegenwart der Drei-Länder-Region am Oberrhein erleben. Die zentrale Dauerausstellung präsentiert in deutscher und französischer Sprache die bedeutendsten Ereignisse und Entwicklungen dieser Region. Neben der Dauerausstellung gibt es regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen. Aktuell steht die Revolution von 1848/49 im Fokus, wobei 170 Originalexponate die trinationale, europäische Geschichte dieser Zeit anschaulich darstellen.
Workshop im Deutschen Uhrenmuseum: Bau einer Kuckucksuhr
Das „Deutsche Uhrenmuseum“ in Furtwangen ist ein beeindruckendes Museum, das die faszinierende Geschichte der Uhrmacherei im Schwarzwald präsentiert. Die umfangreiche Sammlung von mehr als 8000 Objekten, von denen rund 1000 für Besucher zugänglich sind, ermöglicht es den Besuchern, einen tiefen Einblick in die Welt der Uhren zu erhalten. Besonders spannend ist die Möglichkeit, bei einem Workshop eine eigene Kuckucksuhr zu bauen und so ein Stück Schwarzwälder Tradition zu erleben.
Toccarion“ in Baden-Baden: Musikalische Abenteuer für Kinder und Jugendliche
Das „Toccarion“ in Baden-Baden ist eine einzigartige Kinder-Musik-Welt, die Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bietet, Musik spielerisch zu entdecken. Auf einer Fläche von 600 Quadratmetern können sie verschiedene Musikinstrumente ausprobieren, ein virtuelles Orchester dirigieren und die Vielfalt der menschlichen Stimme erkunden. Das „Toccarion“ ist ein beliebter Ort für Führungen, Workshops und Veranstaltungen, bei denen Besucher aller Altersgruppen willkommen sind.
Von Antike bis Gegenwart: Das Pforzheimer Schmuckmuseum
Das „Schmuckmuseum“ in Pforzheim entführt Besucher auf eine spannende Zeitreise durch die Geschichte des Schmucks. Mit über 2000 Exponaten aus fünf Jahrtausenden präsentiert die Sammlung eine beeindruckende Vielfalt kunstvoll gestalteter Schmuckstücke. Von den Etruskern über das Barock bis hin zum Jugendstil und der Gegenwart bietet das Museum einen einzigartigen Einblick in die Entwicklung des Schmucks. Kinder haben zudem die Möglichkeit, bei einer interaktiven Schatzsuche mitzumachen und eigene Schmuckstücke in einem Workshop zu gestalten.
Im Schwarzwald sind Museen nicht einfach nur Orte, an denen man Kunstwerke betrachtet. Hier werden Besucher auf eine Reise der besonderen Art mitgenommen. Vom „Müllmuseum“ in Wallbach, das zeigt, dass Müll nicht immer wertlos ist, über das „Schwarzwaldhaus der Sinne“ in Grafenhausen, das die Sinne auf ungewöhnliche Weise anspricht, bis hin zum „Schmuckmuseum“ in Pforzheim, das die Geschichte des Schmucks zum Leben erweckt – hier können Besucher einzigartige Einblicke in verschiedene Themenbereiche gewinnen.