Dem Nachwuchs bei Bewegungsleiden helfen: „Bobath-Therapie für Kinder kann helfen“, so Kindertherapie-Expertin Susanne Prietz

0

„Kindern mehr Selbstständigkeit im Alltag zu ermöglichen, Schmerzen zu lindern – das können wir u. a. mit der Bobath-Therapie erreichen“, so Expertin und Gründerin des Therapiezentrums Prietz. „Wir wollen mit dem Therapieansatz nicht nur Schmerzen lindern, sondern vor allem den kleinen Patienten wieder mehr Beweglichkeit im Alltag verschaffen, ihnen heutige Momente beim Spielen wiedergeben.” Mithilfe vom Bobath-Konzept wird das Gehirn „umorganisiert“.

Wenn das Gehirn nicht richtig arbeitet: Dann ist der Neurologen-Besuch empfehlenswert – Susanne Prietz klärt auf

Nicht jede neurologische Erkrankung ist auf den ersten Blick sichtbar, so Bobath-Therapie-Expertin Susanne Prietz. „Im Therapiezentrum Prietz therapieren wir nicht nur Kinder mit einer angeborenen Fehlbildung des Gehirns, sondern immer häufiger auch Kinder, bei denen neurologische Störungen erst später auftreten.“

Typische Kinderkrankheiten wie Schnupfen, Husten, Bauchweh oder Windpocken lassen sich rein äußerlich rasch erkennen. Bei den neurologischen Störungen, die nicht angeboren sind, ist es deutlich schwieriger. Susanne Prietz rät Eltern deshalb: „Achten sie bei ihrem Nachwuchs auf die kleinen Anzeichen, beispielsweise Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen“. Treten diese vermehrt auf, empfiehlt die Therapie-Expertin den Besuch beim Neurologen, um mögliche Fehlfunktionen des Gehirns zu klären.

Diese Therapiemöglichkeiten gibt es mit dem Bobath-Konzept (Video)

Im Therapiezentrum Prietz wendet die Kindertherapie-Expertin Susanne Prietz das Bobath-Konzept bereits seit vielen Jahren erfolgreich an. „Unsere Zielsetzung ist es, dass die kleinen Patienten mehr Beweglichkeit erlangen und Schmerzleiden gelindert werden.“

Dabei nutzt Prietz die Lernfähigkeit des eigenen Gehirns und programmiert geschädigte Areale mit verschiedenen Therapieansätzen um. Wissenschaftliche Untersuchungen zahlreicher Gehirnspezialisten zeigen, dass die Neuroplastizität erfolgreich angewendet werden kann, um die Struktur des Gehirns neu auszurichten.

Video: Das Bobath Konzept

So funktioniert die Bobath-Therapie

Bei der Anwendung des Therapieansatzes gibt es keine Altersbegrenzung. „Wir setzen diesen nicht nur bei Erwachsenen, sondern vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen ein“, so Susanne Prietz. Dabei steht der individuelle Therapieplan im Fokus.

Säuglinge, die an Asymmetrien, Entwicklungsverzögerungen oder Wahrnehmungsstörungen leiden, können mithilfe des Bobath-Konzeptes frühzeitig erfolgreich therapiert werden, um den natürlichen Bewegungsablauf wiederherzustellen.

Auch Babys mit Muskeltonusstörungen, über Streckung oder neurologischen Auffälligkeiten (beispielsweise Spastiken) können mit der Therapie gezielte Linderung und Wiederherstellung ihrer Beweglichkeit erreichen.

Haben ältere Kinder Gangunsicherheiten oder Fehlbelastungen bzw. Fehlhaltungen, Gleichgewichtsprobleme oder andere neurologische Auffälligkeiten, lassen sich diese gezielt mit der Krankengymnastik nach Bobath therapieren.

Eltern als Co-Therapeuten

Die einzelnen Übungen der Bobath-Therapie werden auf die Leiden des Nachwuchses individuell angepasst. Dabei geht es nicht nur um die manuelle Therapie, sondern auch um sensorische Integration. Eltern werden dabei zu Co-Therapeuten. Treten andere gängige Kinderkrankheiten, wie Schnupfen oder Husten auf, sind sie für ihren Nachwuchs da und pflegen ihn hingebungsvoll.

Bei neurologischen Störungen fühlen sich Eltern aber häufig überfordert und haben Angst, etwas falsch zu machen. Expertin Susanne Prietz nimmt Eltern diese Last und zeigt ihnen, wie sie zu Co-Therapeuten werden können. Spezielle, kindgerechte Übungen lassen sich auch zu Hause durchführen und können zum Erfolg der Therapie beitragen. Ziel ist es, die Kompetenz der Kinder zu nutzen, um ihre Beweglichkeit mit individuellen Übungen weiterzuentwickeln.

Der Bobath-Therapieansatz setzt vor allem auf Individualität. ( Foto: Shutterstock - surachet khamsuk )

Der Bobath-Therapieansatz setzt vor allem auf Individualität. ( Foto: Shutterstock – surachet khamsuk )

„Wir nehmen uns die Zeit, die jedes Kind braucht!“

Der Bobath-Therapieansatz setzt vor allem auf Individualität. Die neurologischen Störungen des Nachwuchses sind laut Meinung der Therapie-Expertin keine Blaupause. Jedes Kind hat andere Voraussetzungen und Fähigkeiten. Diese gilt es zunächst zu erkennen und das Behandlungskonzept danach auszurichten.

Erfolgreich ist der Therapieansatz nach Bobath deshalb, weil er sich zunächst an den Fähigkeiten der kleinen Patienten orientiert. „Für die Feststellung des Leidens und der Kompetenzen nehmen wir uns viel Zeit“, so Prietz. Darauf basierend wird ein individueller Therapieplan entwickelt, der die Kinder genau dort „abholt“, wo sie sich gegenwärtig befinden. Ziel ist es, mit den bereits vorhandenen Kompetenzen zu arbeiten und diese für die Lernerfolge zu nutzen. Dabei sollen die Kinder Spaß haben, denn mit Freude lernt es sich bekanntermaßen leichter.

Die Eltern spielen dabei eine wichtige Rolle, denn sie kennen ihre Kinder am besten. Dank der ausgeprägten elterlichen Beobachtungsgabe fällt ihnen zuerst auf, wenn sich etwas an dem Verhalten oder die Bewegungen der Kinder verändert, positiv als auch negativ. Diese Beobachtungsgabe wird beim Bobath-Therapieansatz genutzt, um Behandlungserfolge zu verifizieren und Konzepte gegebenenfalls anzupassen.

Spielerisch und mit Spaß an mehr Beweglichkeit arbeiten – das Ziel des Bobath-Konzepts ( Foto: Shutterstock -  Natalia Lebedinskaia )

Spielerisch und mit Spaß an mehr Beweglichkeit arbeiten – das Ziel des Bobath-Konzepts ( Foto: Shutterstock – Natalia Lebedinskaia )

Spielerisch und mit Spaß an mehr Beweglichkeit arbeiten – das Ziel des Bobath-Konzepts. (Foto: shutterstock – Photographee.eu)

Einblick in die Bobath-Praxis

Studien zeigen, dass der Knick-Senkfuß zu den häufigsten Fußdeformitäten bei (kleinen) Kindern gehört. Viele Fehlstellungen bleiben zunächst unbemerkt, sodass Experten einen Fuß-Check im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen fordern.

Auch im Therapiezentrum von Susanne Prietz finden sich immer wieder kleine Patienten, die mit Knick-Füßen behandelt werden müssen. Einige Arten erfordern einen operativen Eingriff und eine Gipsbehandlung. Mit dem individuellen Bobath-Ansatz lässt sich die Beweglichkeit schrittweise wiederherstellen.

Lassen Sie eine Antwort hier