DIY für das Kinderzimmer? In wohl keinem anderen Raum der Wohnung können sich kreative Menschen derartig ausleben. Neben der eigentlichen Raumgestaltung können Eltern und Kinder gemeinsam basteln
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Warum DIY im Kinderzimmer?
Natürlich lassen sich die meisten Gegenstände für die Raumgestaltung im Kinderzimmer kaufen. Egal, ob es sich um Möbel oder Deko handelt, alles ist bereits fertig im Handel zu kaufen. Doch letzten Endes wirkt das alles sehr unpersönlich und wenig individuell. Eltern, die ein wenig heimwerken können, sollten sich einmal darauf einlassen und ihren Kindern etwas Handgemachtes präsentieren.
Das Schöne daran: Es handelt sich dabei nicht nur um eine tolle Deko oder einen individuellen Wohngegenstand, sondern um ein echtes Erinnerungsstück. Dieses nehmen Kinder sogar gern in die eigene Wohnung mit! Auch wenn die meisten Mütter und Väter heute noch nicht daran denken wollen, dass die lieben Kleinen eines Tages ausziehen: Es ist doch ein schöner Gedanke, wenn sie etwas von zu Hause mitnehmen und an die eigenen Kinder weitergeben, das es so kein zweites Mal auf der Welt gibt.
Möglichkeiten für DIY im Kinderzimmer gibt es viele und es sind schon Hobbybastler bekannt geworden, die sogar die komplette Einrichtung der Kleinen selbst gezimmert haben. Doch ehe es an die Herstellung von Bett und Schrank geht, reicht es vielleicht erst einmal, ein wenig zu basteln und sich für das erste Heimwerken nach Anleitung etwas deutlich einfacheres auszusuchen. Die folgenden fünf Tipps lassen sich auch von ungeübten Bastlern selbst herstellen und bringen etwas Einzigartiges ins Kinderzimmer.
DIY im Kinderzimmer: Kinderleicht Handgemachtes herstellen
Die folgenden DIY Tipps fürs Kinderzimmer sollen eine kleine Anregung darstellen, sich selbst in puncto Deko im Raum der Kleinen zu betätigen. Die Anleitung dazu ist leicht verständlich und das Ergebnis lässt auch einen DIY Anfänger als Profi erscheinen:
Magnetische Fotowand herstellen
Diese wunderbare Fotowand bietet Platz für Bilder und Memos im Kinderzimmer. Dabei sind magnetische Fotowände sicherlich nicht der neueste Schrei, doch sie zeigen sich als coole Art, jeden Raum zu verschönern. Gerade im Kinderzimmer sind sie gefragt, denn hier soll sich ständig etwas ändern. Die lieben Kleinen wünschen Abwechslung und bunte Farben, allerdings ändern sich ihre Interessen und Vorlieben rasch. Mit der magnetischen Fotowand lassen sich derartige Wünsche nach Veränderung leicht umsetzen.
Bilder werden dazu auf einer Forex-Platte gedruckt, an die Rückseite werden dann Klebestreifen befestigt. Diese lassen sich immer wieder abziehen und neu verwenden oder anders positionieren. Natürlich können auch einfach Magnete zur Befestigung verwendet werden, allerdings sind diese dann oberflächlich zu sehen. Manche Kinder sind hier ein wenig eigen und möchten nicht, dass das Bild durch einen Magneten „verschandelt“ wird.
Das Schöne daran: Hiermit lässt sich die Kreativität im Kinderzimmer voll ausleben. Ob Fotos oder Buchstaben, Zahlen zum ersten Rechnen oder der eigene Name, alles lässt sich an der Magnetwand befestigen. Sie wird einfach geklebt und es braucht kein Bohren oder Hämmern, um eine Magnettafel zu befestigen.
Möbel zu etwas Neuem werden lassen
Ein Bett ist und bleibt ein Bett? Wer geistig nicht festgefahren ist, sieht in einem Bett auch ein tolles Regal oder sogar einen Schreibtisch. Vor allem dann, wenn das Kleinkind aus seinem Gitterbettchen herausgewachsen ist, suchen viele Eltern nach einer neuen Verwendungsmöglichkeit. Teilweise kommt ein Geschwisterkind nach, dann wird das Bett natürlich noch gebraucht. Ist das nicht der Fall und die Familienplanung abgeschlossen, lässt sich durch DIY ein neues Möbelstück für das Kinderzimmer gewinnen. Das Gitter braucht nur an einer Seite abgenommen werden, die anderen drei Seiten bleiben bestehen.
Da der Lattenrost bei einem Babybett in der Regel auf drei verschiedenen Höhen eingestellt werden kann, wird nun die oberste Stufe gewählt. Ein Stühlchen drangestellt, fertig ist der Mal- und Basteltisch des kleinen Lieblings. An der Seite können Hakenleisten zum Einhängen befestigt werden, sie bieten genügend Platz und Halt für Taschen oder Puppensachen. Unter dem Bett bzw. unter dem neuen Schreibtisch können dank der Höhe sogar zwei Spielzeugkisten Platz finden, die wie ein Rollcontainer platziert werden. Diese Kisten sollten bestenfalls auf Rollen stehen, damit die Benutzung möglichst einfach wird.
Sitzkissen aus alten Decken nähen
Nicht nur tolle Ideen mit Möbeln, die bereits anderweitig in Gebrauch waren, lassen sich im Rahmen von DIY im Kinderzimmer umsetzen. Auch alte Decken, die ansonsten ihren letzten Weg auf den Sperrmüll antreten würden, lassen sich prima nutzen. Wer ein wenig nähen kann, schneidet eine Decke zuerst auf das gewünschte Maß zurecht. Die Seiten werden nach innen geschlagen und leicht vernäht, damit sie nicht ausfransen.
Wichtig: Nach dem Übereinanderlegen der Seitenteile und dem Vernähen der gegenüberliegenden Seiten muss der künftige Sitzsack oder das Sitzkissen „auf rechts“ gedreht werden. So liegen die Nähte innen und das neue Kuschelkissen sieht sauber vernäht aus. Jetzt bedarf es nur noch einer Füllung, die idealerweise aus kleinen Styroporkugeln eingefüllt wird. Derartiges Füllmaterial ist im Bastelbedarf erhältlich. Natürlich kann auch Füllwatte verwendet werden, diese kann aber später zusammenklumpen und muss dann neu aufgepolstert werden.
Wer gut nähen kann, hat zum Verschließen des Kissens einen Reißverschluss eingenäht, weniger geschickte HeimwerkerInnen nähen einfach auch die letzte Öffnung zu. Es kann allerdings sinnvoll sein, in zwei Schichten zu arbeiten: Aus einem alten Bettbezug wird ein Innensack genäht, der mit dem Füllmaterial versehen wird. Die alte Decke hingegen wird lediglich der Bezug für das neue Sitzkissen und kann abgenommen und gewaschen werden. Gerade im Kinderzimmer ist dies durchaus praktisch, wenn kleine Kleckerzwerge ihr Unwesen getrieben haben.
Video: Messlatte
Eigene Messlatte herstellen
Wer schon einmal verzweifelt auf der Suche nach einer Messlatte für das Kinderzimmer war, musste sich vielleicht eingestehen, dass die eigenen Ansprüche zu hoch sind oder dass seitens der Hersteller einfach zu wenig Wert auf Individualität gelegt wird. Eine tolle Messlatte aus Holz, lässt sich durch DIY sehr gut herstellen.
Allerdings sollte dann ein wenig Erfahrung im Sägen und im feinen Arbeiten mit der Laubsäge vorhanden sein. Eine Messlatte muss nicht aus dickem Holz bestehen, denn sie muss keinerlei Belastungen aushalten. Sie muss auch nicht aus einem Stück gefertigt werden, daher können HeimwerkerInnen sogar mit der Laubsäge arbeiten. Die einzelnen Teile der Messlatte müssen später nur korrekt zusammengefügt werden.
Die Messlatte muss aber auch nicht aus Holz gesägt und anschließend gestrichen werden, es ist auch möglich, sie einfach an die Wand zu malen. Eine entsprechende Vorlage wird entweder selbst hergestellt oder im Handel gekauft. Diese Schablone legen Eltern dann nur an die Wand und zeichnen die Konturen nach. Ausmalen und schon ist die individuelle Messlatte für das Kinderzimmer fertig.
Statt mit dem Pinsel lässt sich auch mit Sprühfarbe arbeiten, allerdings sollten hier die Bereiche neben der künftigen Messlatte vorsichtshalber abgeklebt werden.
Video: Memoboard selbst basteln – DIY- Minimalismus Challenge #66
Memoboard aus einer Lamellentür basteln
Immer wieder gibt es tolle Ideen fürs Kinderzimmer, wenn alte Dinge betrachtet werden. Fragen Mama und Papa ihren Nachwuchs, hat der natürlich ohnehin für alles eine Verwendung. Aber für eine alte Lamellentür kann es tatsächlich eine sinnvolle Aufgaben geben! DIY im Kinderzimmer at it’s best, könnte man sagen: Aus der alten Lamellentür wird ein Memoboard! Dafür muss die Tür zuerst auf das passende Maß zurechtgeschnitten werden. Anschließend wird sie in der gewünschten Farbe gestrichen. Achtung: Befindet sich alte Farbe auf der Tür, muss diese zuerst abgespachtelt werden. Andernfalls löst sie sich und bröckelt dann ab.
Nach dem Trocknen können Webbänder und anderes Dekomaterial an die Tür angebracht werden. Die Lamellen werden später die Einschubtaschen für all die kleinen Zettel und selbst gemalten Bilder, die die Kleinen nicht wegwerfen wollen. Im unteren Bereich bzw. an der unteren Kante werden Haken befestigt, wobei auch Knöpfe von Schubladen sehr gut geeignet sind, um später als Aufhängung zu dienen. Kleine Bastelarbeiten oder Schlüsselanhänger lassen das Ganze kindlich wirken.
Wer mag, dekoriert die Memowand mit Wäscheklammern, wobei diese nur als Halteklammern verwendet werden können, wenn sie sich ausreichend weit öffnen lassen. Andernfalls sind die Klammern wirklich nur Dekomaterial und sollten mit Heißkleber befestigt werden.
Der letzte Schritt bei diesem DIY Werk besteht darin, die Tür, die sich nun zum stylishen Memoboard verwandelt hat, aufzuhängen. Da sie recht schwer ist (je nach Ausgangsmaterial der früheren Tür), sollte ein Dübel verwendet werden, der die Schraube in der Wand fixiert und für genügend Halt sorgt. Gerade im Kinderzimmer ist das wichtig, denn die lieben Kleinen entwickeln erstaunlich viel Kraft, wenn sie sich an derartig aufgehängte Objekte hängen.
Übrigens: Eine solche Lamellentür lässt sich in unterschiedlichen Größen im ganzen Haus als Memoboard verwenden!
Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: studiovin -#01: ImageFlow-#02: haveseen -#03: Photographee.eu