Wenn man sein Baby stillen möchte, so sollte man sich am Besten schon vor der Geburt informieren. Man sollte seinen Arzt oder die Hebamme oder – besser noch – Freundinnen oder Frauen aus dem Umfeld fragen, die schon Kinder gestillt haben.
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Es gibt viele Möglichkeiten um sich Informationen einzuholen
Man kann sich auch in Büchern oder Zeitschriften belesen oder Informationen aus dem Internet abrufen. Beginnen sollte man mit dem Stillen unmittelbar nach der Geburt. Nach ein paar Minuten Ruhe sollte man sein Neugeborenes sofort anlegen.
Man muss dem Kleinen noch etwas helfen um die Brustwarze zu finden. Es wird, sobald es am Ziel ist, eifrig zu saugen beginnen. Für die Milchbildung ist es sehr wichtig, dass die Brust so bald wie möglich von dem Kleinen stimuliert wird.
Wie funktioniert die Milchproduktion?
Die Menge der produzierten Milch hängt davon ab, wie häufig das Baby gestillt wird. Das Stillen bewirkt bei der Mutter, dass die Hirnanhangdrüse zum einen das Hormon Oxytozin und zum anderen das Hormon Prolaktin freisetzt. Durch Oxytozin ziehen sich die Milchdrüsen zusammen, es fördert somit die Milchsekretion.
Beim Milcheinschuss spüren viele Frauen ein Prickeln, Brennen oder leichte Schmerzen in der Brust. Prolaktin ist für die Menge der produzierten Milch verantwortlich. Je öfter das Baby saugt, desto mehr Prolaktin setzt der Körper frei und um so mehr Milch produzieren die Brüste. Es ist also durchaus steuerbar, wie viel Milch man hat – je nachdem, wie oft man sein Baby anlegt.
Wie legt man das Baby an die Brust an?
Man setzt sich oder legt sich entspannt hin. Wenn man sich für das Stillen im Sitzen entschieden ha t, sollten die Arme und der Rücken gut abgestützt sein. Das Baby liegt mit seinem Bauch an dem der Mutter und sein Kopf ist ein wenig nach hinten gebeugt, damit seine Nase frei bleibt.
Die meisten Säuglinge beginnen zu suchen und schließlich zu saugen, sobald sie die Brustwarze an ihrer Wange spüren. Reagiert das Kind nicht oder ist es schläfrig, so sollte man es zart es mit den Fingerspitzen über eine Wange bis zu den Lippen streicheln.
Das Baby dreht daraufhin den Kopf zur gestreichelten Seite und sucht mit offenem Mund die Brust. Man sollte das Baby nicht über beide Wangen streicheln, dies könnte das Baby verwirren. Das Baby sollte so lange wie möglich an der ersten Brust saugen, bevor es zur anderen Brust wechselt.
Nimmt das Baby die Brust richtig an?
Um richtig saugen zu können, muss das Baby die Brustwarze richtig im Mund haben, und zwar die ganze Brustwarze mitsamt dem Warzenvorhof, der dunkle Ring, der sie umgibt. Ist dies nicht der Fall, kann das Baby kein Vakuum zwischen seiner Zunge und dem weichen, hinteren Teil seines Gaumens erzeugen.
Saugt das Baby nur am äußeren Teil der Brustwarze, wird die Brustwarze wund. Um das Baby erneut anzulegen, stimuliert man es wie oben beschrieben. Lässt es die Brustwarze nicht los, so schiebt man vorsichtig einen Finger in den Mundwinkel des Kindes, damit sich das Vakuum löst. Danach legt man es erneut an die Brust an.
So erkennt man, dass das Baby genügend Milch bekommt
- Das Baby nässt täglich sechs bis acht Windeln gut durch.
- Das Baby nimmt 100-200 Gramm pro Woche zu.
- Das Baby trinkt in den ersten zwei Wochen in etwa alle zwei- bis drei Stunden.
- Das Baby sieht gesund aus: Die Haut ist glatt, es reagiert auf alles um sich herum, es bewegt sich normal.
- Nimmt das Baby normal an Gewicht zu und verbraucht eine Menge Windeln am Tag, braucht man nicht nervös zu sein, selbst wenn es häufiger trinken will.
Babys verhalten sich individuell, aber alle haben ein großes Saug- und Kontaktbedürfnis. Viele frisch gebackenen Mütter sorgen sich, ob sie genügend Milch für ihr Kind haben. Legende ist, dass die Milchproduktion mit der Größe der Brust zu tun hat. Das ist Unsinn, da sowohl große als auch kleine Brüste annähernd gleich viele Milchdrüsen enthalten. Lediglich die Menge des Fettgewebes macht den Größenunterschied aus, aber stillen können sowohl Frauen mit kleinen als auch mit großen Brüsten.
Wie bekommt man mehr Milch?
Der beste Rat ist Stillen und wieder Stillen. Das Baby sollte so lange trinken, wie es will. Man sollte sich entspannen und vor allem ruhig bleiben, wenn man meint, das die Milchproduktion abnimmt. Stress kann nämlich die Milchproduktion erlahmen lassen. Es ist günstig etwa alle zehn Minuten die Brust zu wechseln, um das Baby zu stimulieren. Ist es schläfrig, sollte man es beim Stillen wach halten.
Bei jedem Stillen sollten beide Brüste entleert werden, hierdurch geht man sicher, dass das Baby alle Milch bekommt, die zur Verfügung steht. Gleichzeitig regt man auf diese Weise die Milchproduktion an. Dem Kind sollte man zusätzlich keinen Saft, Brei oder Flaschenmilch geben, denn dadurch wird es schneller satt und verliert die Lust zu saugen. Außerdem kann die Flasche das Baby verwirren, da die Saugtechnik bei Brust und Flasche nicht die Gleiche ist.
Braucht das Baby extra Flüssigkeit (z.B. an heißen Tagen), gibt man abgekochtes Wasser oder Fencheltee. Man sollte sich so gesund wie möglich ernähren! Nicht rauchen und trinken! Einmal ein Glas Wein oder Bier schadet nicht, wenn möglich gleich nach dem Stillen genießen, dann hat der Körper Zeit den größten Teil wieder abzubauen, bis zum nächsten Stillen. Tabletten sollten nur auf Anweisung des Arztes eingenommen werden!
Auf jeden Fall sollte man ausreichend trinken, zum Beispiel Wasser, Saftschorle oder Tee. Zwei bis drei Liter am Tag sind das Minimum. Die Milchproduktion funktioniert besser, wenn man sich entspannt und ausgeruht bist. Wenn das Baby schläft, sollte man sich auch ausruhen.
Es ist leichter gesagt, als getan – man sollte versuchen zu vergessen, dass lange nicht Staub gesaugt worden ist! Lieber sollte man etwas für sich tun, wie z.B. ein Bad nehmen, oder die Lieblingsmusik hören oder etwas anderes, das einem gefällt.
Was tun, wenn das Baby schläfrig ist und nicht genug trinkt?
Einige Säuglinge sind oft müde und wollen am liebsten den ganzen Tag schlafen. Sie trinken selten und wenn, dann wenig. Nimmt das Baby nicht genug zu und verbraucht es weniger als sechs Windeln am Tag, so sollte man es alle zwei Stunden zum Stillen wecken. Aber bitte nicht in noch kürzeren Abständen an die Brust legen.
In diesem Fall sollte man etwa alle zehn Minuten die Brust geben, damit das Baby nicht das Interesse verliert und so viel Milch wie möglich bekommt. Das Baby zu streicheln oder es sanft massieren, kitzeln oder einfach lieb mit ihm sprechen hilft.