Wo möchte man entbinden?

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Man sollte sich den Entbindungsort genau überlegen. Für diese Entscheidung sollte man sich Zeit nehmen und versuchen, sich rechtzeitig über die Möglichkeiten in der Nähe zu informieren. Zu Rate kann man auf jeden Fall den Partner und die Hebamme ziehen.

Die Klinikgeburt

Wenn man sich mit der Notfall-Medizin im Hintergrund sicherer fühlt, so ist man in einem Krankenhaus gut aufgehoben.

Denn hier kann innerhalb von Minuten ein Kaiserschnitt gemacht werden. Meistens haben große Klinikzentren auch eine Neugeborenen- Intensivstation, so dass das Baby notfalls schnell verlegt werden kann.

Risiken, bei denen auf jeden Fall in einer Klinik entbunden werden sollte:

  • Die Wehen kommen lange vor dem Termin
  • Das Baby liegt in der Steiß- oder Querlage
  • es werden Zwillinge (oder gar noch mehr)
  • die Plazenta sitzt zum Termin nahe oder direkt vor dem Muttermund.
  • Man selbst hat Diabetes
  • Man leidet an einer Herz- oder Nierenkrankheit
  • Man leidet unter einer Schwangerschaftsvergiftung

In einer Klinik tragen meist Ärzte die Verantwortung für die Geburt. Die Hebammen übernehmen nur selten die Leitung und arbeiten im Schichtdienst. Deshalb kann es unter Umständen zu einen Wechsel der Hebammen während der Geburt kommen. Dafür können heute Frauen in einigen wenigen Kliniken ihre Hebammen mitbringen. (einfach mal bei der Klinik deiner Wahl nachfragen). Deshalb sollte man sich frühzeitig im Krankenhaus zur Geburt anmelden.

Video: Selbstbestimmte Geburt: Sinas Weg zur Entbindung allein zuhause | Frau TV | WDR

Die Hausgeburt

Ärzte haben immer noch große Vorbehalte gegen Hausgeburten, obwohl so manche Studie das Gegenteil beweist. Deshalb kommen nur etwa zwei Prozent der Babys in Deutschland außerhalb einer Klinik zur Welt. Wenn man eine Hausgeburt wünschst – vorausgesetzt mit der werdenden Mutter und dem Baby ist alles in Ordnung – braucht man viel Selbstbewusstsein (zur Not wechselt man den Arzt… denn es ist die Geburt des eigenen Kindes) Klar ist die Sicherheit im Krankenhaus immer noch am höchsten, aber auch Hausgeburts-Hebammen haben inzwischen aufgerüstet.

Die meisten von ihnen verfügen über moderne Geräte, mit denen sie das Baby überwachen und notfalls mit Sauerstoff versorgen können. Bei Hausgeburts-Hebammen ist man gut aufgehoben, denn – sie vermeiden jedes Risiko.

Schwangere mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes – auch Frauen mit einem früheren Kaiserschnitt – schicken sie zur Entbindung in die Klinik. Selbst wenn die Schwangerschaft ohne Komplikationen verlief, bestehen sie darauf, dass man eine Klinik für den „Ernstfall“ aussucht und sich dort auch anmeldet. Denn niemand kann voraussagen, wie die Geburt verlaufen wird. Meist lernt man seine Hebamme schon während der Schwangerschaft kennen und man wird auch im Wochenbett von ihr betreut. So kann man die ersten Tage mit dem Baby richtig genießen!

Video: Das Wunder der Geburt | Galileo | ProSieben

Das Geburtshaus

Geburtshäuser und -praxen werden meist von mehreren Hebammen geführt, manchmal sind auch Ärzte mit im Team. Sie befinden sich oft in Kliniknähe, so dass auf medizinische Technik weitgehend verzichtet werden kann. Die wohnlich eingerichteten Geburtszimmer sind mit Überwachungsgeräten und einem Notfallset für sein Baby ausgestattet.

Im Geburtshaus zu entbinden, hat Vorteile:

  • Man bestimmt selbst den Geburtsablauf – wie bei einer Hausgeburt.
  • Man braucht keinen Schichtwechsel der Hebammen zu fürchten
  • Die Hebamme die Schicht hat bleibt bis zum Ende der Geburt.
  • Man kann ca. 3 Stunden nach der Entbindung nach Hause gehen, wenn alles gut gelaufen ist. Zu Hause wird man dann von den Hebammen des Geburtshauses betreut.

Video: Geburt im Garten: Mutter bringt Kind zwischen Rutsche und Trampolin zur Welt

Die ambulante Geburt

Wenn man den Service des Klinik-Kreißsaals nutzen will und trotzdem die Tage danach in der gewohnten Umgebung verbringen möchte, dann sollte man ambulant entbinden. Vorausgesetzt, dass die Schwangerschaft ohne Komplikationen verlief.

Denn:

  • Wochenbettdepression – so zeigen Studien – bleiben aus, wenn Frauen zu Hause sind
  • der Milcheinschuss ist sanfter, weil das Baby häufiger angelegt wird
  • die Kinder leiden seltener an Neugeborenen-Gelbsucht, (da sie von Anfang an gestillt werden)

Sobald man sich entschieden hat:

  • Man sollte so früh wie möglich einen Kontakt zu einer erfahrenen Hebamme aufsuchen, damit man gemeinsam die Geburt planen und auch Wochenbettbetreuung bespricht.
  • Damit das Wochenbett zu Hause eine entspannte Zeit wird, sollte auch der Mann/Lebensgefährte ganz hinter dem Plan stehen. Wichtig ist, dass er rechtzeitig in die Planung mit einbezogen wird.
  • Die U1 (Erstuntersuchung für das Baby) wird noch in der Klinik gemacht, für die U2 (3. bis 10. Lebenstag) muß man dann selbst sorgen.

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